Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur, Unternehmen oder staatliche Einrichtungen — Bedrohungen im virtuellen Raum stellen die Sicherheitsbranche vor Herausforderungen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) sieht das Bundesheer „auf dem richtigen Weg, um zu einer modernen Armee im Bereich der Cyber-Defence“ zu werden.
Das Budget für die Abwehr virtueller Angriffe gebe es, das Problem sei aber, Personal zu bekommen, sagte sie am Dienstag bei der IKT-Sicherheitskonferenz im Linzer Design Center. Die Konferenz endet am Mittwochnachmittag. Sie wird seit mehr als zehn Jahren vom Bundesheer durchgeführt und ist die größte Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum.
Zu Gast sind Experten aus dem Sicherheits- und IT-Bereich bzw. den Schnittstellen, der wohl prominenteste ist heuer Nobelpreisträger Anton Zeilinger, der am Dienstag über Quantenkommunikation und Quantenkryptografie referierte.
Experten des Schweizer Unternehmens Dreamlab Technologies haben in Österreich 1,2 Millionen potenzielle Schwachstellen in zwei Millionen öffentlichen IP-Adressen und Domains entdeckt und dieses Ergebnis präsentiert.
Krimineller Zugang
„Rein quantitativ gesehen ist nach wie vor der kriminelle Zugang der überwiegende“, beurteilt der Leiter des Abwehramtes, Reinhard Ruckenstuhl, die aktuelle Bedrohungslage. Aber der Ukrainekrieg „bringt klar zutage, dass schon staatlich gesteuerte bzw. Organisationen mit staatlichem Hintergrund hier stärker Gefährdungen projizieren, sowohl in den wirtschaftlichen aber auch in den Kernbereichen der Staaten“. Die Absichten könnten unterschiedlich sein, wichtig sei dabei, die Systeme resilient und widerstandsfähig zu machen.