„Der heurige Schulschluss ist ein Schlussstrich unter Monate der sozialen Distanz, des Home-Schoolings und der damit verbundenen Herausforderungen in den Schulen und Familien. Ich danke daher gerade im heurigen Jahr allen Schulpartnern für die erbrachten Leistungen! Die Erfahrungen der Corona-Krise zeigen, dass auch im Bildungsalltag Zusammenhalt und Zusammenarbeit unser Land stark machen und immer weiterbringen!“, erklärte am Freitag Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Auch Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer nutzten die Gelegenheit, um den 190.000 Schülern in Oberösterreich frohe und erholsame Ferien zu wünschen.
Das Schuljahr war herausfordernd und geprägt vom Coronavirus mit Distance Learning und Schichtbetrieb — „am Ende bin ich froh, dass die letzten Wochen in Präsenz erlebt werden konnten“, so LH-Stv. Haberlander.
Insgesamt gab es 7675 mit Corona infizierte Schüler und 1715 Lehrer. Knapp sechs Millionen Selbsttests wurden in den oö. Schulen gemacht — und das System habe sich bewährt, so Haberlander.
Lediglich 1,1 Prozent der Schüler verweigerten die Tests und mussten deshalb im Home-Schooling bleiben. Das Land OÖ habe die Schulen mit insgesamt knapp 2,5 Millionen Masken unterstützt, davon knapp 350.000 FFP2-Masken.
Eine Lehre aus Corona sei auch der Fokus auf Digitalisierung. Fast alle Mittelschulen in OÖ werden im kommenden Jahr beim Projekt „Digitale Schule“ teilnehmen. 27.400 Schüler der 5. und 6. Schulstufe werden im Herbst mit Tablets oder Notebooks versorgt.
Das Land OÖ hat zusätzlich 2000 dieser Geräte auch für die betroffenen Lehrer angekauft. Er sei auch stolz auf die Kollegenschaft, dass es über 30.000 Anmeldungen zu Fort- und Weiterbildungen gab. Denn für die Digitalisierung brauche es auch neue pädagogische und didaktische Antworten, so Klampfer.
Mehr „Sommerschüler“
Grundsätzlich werde das kommende Schuljahr mit einer Sicherheitsphase samt regelmäßigen Testungen starten, die Details werde man erst Mitte August gemeinsam mit dem Bund festlegen können, so Haberlander. Denn man habe keine Kristallkugel, in der man die Infektionslage im Herbst sehe.
Aber bereits zuvor werde die Sommerschule abgehalten. Heuer haben sich in OÖ 4200 Pflichtschüler angemeldet, die an 113 Standorten unterrichtet werden. Neben Deutsch wird nun an Volks-, Mittel- und Sonderschulen bzw. AHS-Unterstufen auch Mathe angeboten, in der Volksschule zusätzlich Sachunterricht.
Bundesweit haben sich rund 38.800 Kinder und Jugendliche für den zweiten Durchgang der Sommerschule in den beiden letzten Ferienwochen angemeldet, bei der Premiere im Vorjahr waren es lediglich 22.500. Die Teilnahme an der Sommerschule ist wie im Vorjahr auch kostenlos und freiwillig — wer sich einmal angemeldet hat, muss aber eine Entschuldigung bringen, wenn er an einem Tag nicht erscheint.
Besucht man die Sommerschule, fließt dies positiv in die Mitarbeitsnote des darauffolgenden Schuljahrs ein. Auch an manchen Oberstufen wird es ein Angebot geben. Dort gibt es ein Kurssystem mit allen Fächern, um Rückstände aufzuholen. Die Stunden werden von den Lehrkräften des eigenen Standorts gehalten. Rund 800 Schüler haben sich in OÖ dafür angemeldet.
15.209 Taferlklassler
Im Herbst starten dann 15.209 Kinder ihre Schulkarriere – das bedeutet, dass 135 Kinder mehr die erste Klasse besuchen werden als im vergangenen Jahr. Bezüglich der Lehrersituation ist Klampfer zuversichtlich, dass alle Posten besetzt werden können.
Derzeit seien noch 500 Posten ausgeschrieben und es gebe für alle Posten Bewerber. Auch, weil viele Studenten bereits mit dem Bachelor zu unterrichten beginnen und ihren Master berufsbegleitend machen.
Schulbeginn in OÖ ist übrigens am 13. September.