Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) haben am Donnerstag das neue Gemeinnützigkeitsreformgesetz vorgestellt. Kern des Pakets ist die Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit auf jede Spende, unabhängig vom Wirkungsbereich einer NPO. Damit haben der bislang stark eingeschränkte Bereich Kunst und Kultur sowie gänzlich ausgeschlossene Zwecke, wie Sport und Bildung, zum ersten Mal vollen Zugang zum Vorteil der Begünstigung, zusätzlich wird auch das einkommenssteuerfreie Freiwilligenpauschale erhöht.
Spendenabsetzbarkeit
Kogler sprach von geschätzten 100 Mio. Euro, die den Vereinen durch die Reform zusätzlich zur Verfügung stehen sollen. Der Freiwilligensektor habe in Österreich eine riesige Bedeutung, mit 250.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von weit über 10 Mrd. Euro. Er sorge für Gemeinsamkeit und Zusammenhalt und sei damit ein „Gegengift zu Hass und Hetze“. Ähnlich euphorisch zeigte sich auch Brunner, der von der größtem Reform der Spendenabsetzbarkeit seit 15 Jahren sprach. Damit einher gehe aber auch eine Stärkung des Missbrauchsschutzes. Laut Einschätzung des BMF könnten durch das Gesetz bis zu 45.000 Vereine Zugang zur Spendenbegünstigung erhalten. 2,1 Millionen Spendende werden davon profitieren. Organisationen, deren Verhalten nicht im Einklang mit der österreichischen Rechtsordnung stehe, würden daher von den Spendenbegünstigungen ausgeschlossen.