Die neue Digital-Uni IT:U hat zwar im Herbst ihren Betrieb mit den ersten Doktoratsstudierenden in Linz aufgenommen, die Suche nach dem endgültigen Standort ist aber wieder offen.
Nachdem am Montag der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) den geplanten Bau im Grüngürtel in Linz-Auhof in der Nähe der JKU (Johannes Kepler Uni) – wegen ökologischer Bedenken nach einer Stellungnahme – platzen ließ, bringen sich Wels und Steyr in Position.
Nachdem Prammer dem Gelände die Umwidmung in Bauland versagte, betonte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP), dass nun die Standortsuche wieder in ganz Oberösterreich offen sei. Wels bot am Dienstag zwei Standorte in der Nähe von Bahnhof und Fachhochschule mit schon fertig genehmigten Projekten mit mehreren 10.000 Quadratmetern Bürofläche an, hieß es in einer Aussendung.
Auch die jetzige Firmenzentrale der eww-Gruppe mit einem bezugsfertigen Büroturm – noch einmal mehrere 1.000 Quadratmeter neben der FH – stünde zur Verfügung, da die eww-Gruppe in den kommenden zwei Jahren übersiedele. „Wir hoffen sehr, dass unser Konzept ernsthaft in Betracht gezogen wird. Wels war und ist der ideale Standort für die IT:U“, so Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ), der umgehend Gespräche mit dem Land Oberösterreich aufnehmen will.
Auch der Steyrer Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) sieht seine Stadt als gute Wahl: Sie sei eine Bildungsstadt mit „einem Vollangebot an höheren Schulen und einer Fachhochschule“, einer der bedeutendsten Industriestandorte Österreichs sowie Standort großer IT-Unternehmen. „Natürlich haben wir interessante Flächen, auch in Zentrumsnähe, zu bieten.“
Dabei hatte Prammer auch alternative Orte in Linz angeboten. Die Post gab sich bezüglich des Areals ihres ehemaligen Verteilzentrums am Hauptbahnhof gesprächsbereit. Weiters brachte Prammer das Nestle-Areal gegenüber dem Design-Center ins Rennen, mehrere Architekturstudierende hatten im Frühjahr auch das Schlachthof-Areal hinter der Tabakfabrik vorgeschlagen.
Das nun gekippte Areal im Grüngürtel war 2022 – ohne als Bauland gewidmet zu sein – in der Vereinbarung gem. Art 15a B-VG zwischen der Republik Österreich und dem Land Oberösterreich fixiert worden. Eine Bürgerinitiative fand es demokratiepolitisch fragwürdig, dass ohne Alternativprüfung und ohne Baulandwidmung der Standort bei der Kepler Uni festgeschrieben wurde.