Angesichts einer wachsenden Zahl von Bereichen, in denen sich die EU-Gesetzgebung direkt auf die Gemeinden und die in den Kommunen lebenden Menschen auswirke, fordert der Österreichische Gemeindebund mehr Berücksichtigung der Gemeindeanliegen in einem zukünftigen Europa. Im Rahmen eine Präsidiumssitzung in Brüssel wurde dahingehend auch ein Forderungspapier beschlossen.
„Ohne starke und selbstbewusste Gemeinden an der Basis gibt es kein vereintes starkes Europa. Daher fordern wir für die europäischen Gemeinden und Städte in der nächsten Amtsperiode einen Kommunal-Kommissar,“ so Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl (ÖVP). „Dabei geht es uns nicht um die komplizierten Förderungen und EU-Regionalprogramme, sondern es um Bürokratieabbau für die lokale Ebene. (…) Des Weiteren dürfen kritische Versorgungsinfrastrukturen für die Menschen – bspw. bei Kanal, Trinkwasser oder Glasfaser – nicht in der bisherigen Form dem EU-Wettbewerbsrecht unterliegen. Auch bei der EU-Umweltgesetzgebung braucht’s mehr Hausverstand bei der Anwendung in ländlichen Gemeinden“, so Pressl.