„Ich bleibe aktiver Feuerwehrmann“

Vöcklabrucker Bezirkshauptmann Gschwandtner zieht persönliche Bilanz

Für den bevorstehenden Ruhestand hat der Vöcklabrucker Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner bereits einen Plan: „Ich bleibe sicher aktiver Feuerwehrmann und ich werde viel Zeit meiner Familie, dem Wandern und Sporteln widmen.“ Bis 1. Mai, dem Tag der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Johannes Beer, ist aber noch einiges zu erledigen. Aktuell beschäftigt das Coronavirus auch die BH Vöcklabruck.

„Bisher gab es im Bezirk acht Verdachtsfälle und wir mussten drei so genannte Absonderungsbescheide für Personen ausstellen, damit diese wegen Coronaverdachts 14 Tage daheim bleiben — aber alle Fälle waren negativ“, ist Gschwandtner gelassen.

Mehr häusliche Gewalt und Verkehrsstrafen

Mehr Sorgen macht sich der scheidende Bezirkshauptmann um zwei gesellschaftliche Phänomene — zum einen ist da die steigende Zahl an Betretungsverboten nach häuslicher Gewalt, weshalb verstärkt eine Täterberatung angeboten wird, und auch bei der Kinder- und Jugendhilfe sei ein Anstieg feststellbar.

Mit der personellen Entwicklung in der BH selbst ist Gschwandtner zufrieden, von derzeit 179 Mitarbeitern sind 80 Prozent weiblich und knapp mehr als die Hälfte teilzeitbeschäftigt. Im Bereich Verkehrsrecht seien derzeit zwei Posten vakant, die man zusätzlich benötigt, weil die Zahl der Verkehrsstrafdelikte im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2018 von 88.310 auf 146.463 geradezu explodiert sei.

Als Grund sehen Gschwandtner und sein Nachfolger Beer, dass mehr fixe Radaranlagen aufgestellt wurden und die Toleranzen gesunken seien. Leider habe man bei der BH die Arbeit und die Beschwerden zu bewältigen, das Geld fließe aber an Gemeinden, Land und Republik.

Im Rückblick auf seine neun Jahre als Bezirkshauptmann nennt Gschwandtner, dass man einiges bei den BH-Dienststellen, aber auch im Sozialhilfeverband weitergebracht habe. So sei etwa die „KinderVilla“ in Steinbach a. Attersee saniert worden und bei der Betreuung daheim liege man im Bezirk mit 100 Prozent deutlich über dem Landesschnitt. Erfreulich sei weiters die Zufriedenheit der Unternehmen im Bezirk mit der Verfahrensdauer — Rekord sei ein Jahr vom Antrag bis zur Eröffnung.

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