Mit Fahrrad und Tretroller sicher zur Schule kommen

ÖAMTC-Psychologin Seidenberger rät Eltern, ein Vorbild zu sein und mit Kindern den Schulweg zu trainieren

Kurz vor dem Schulstart nächste Woche warnte am Dienstag der ÖAMTC vor den Gefahren, die auf Kinder am Weg zur Schule lauern – und die Statistik untermauert dies: In den vergangenen fünf Jahren waren österreichweit 450 Kinder als Fahrrad-, E-Bike- oder Tretroller-Fahrer auf dem Schulweg an einem Unfall beteiligt, 90 davon in Oberösterreich.

Vor allem 10- bis 14-Jährige verunfallen mit dem Rad auf dem Weg zur Schule, und da wiederum mehr Buben als Mädchen. Die meisten Radunfälle ereignen sich laut Statistik Austria in OÖ und NÖ. Aber auch die Ablenkung durch Handy und Kopfhörer birgt ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.

„Lernen durch Erleben“

„Zwar sind die Zahlen wegen Corona zuletzt etwas gesunken, trotzdem bleibt Bewusstseinsbildung ein wesentlicher Baustein für die Verkehrssicherheit“, sagte ÖAMTC-Landesdirektor Harald Großauer. Das Prinzip „Lernen durch Erleben“ bilde dabei eine wichtige Grundlage. Das Fahrenlernen mit Rad und Roller gehe meist rasch und die Freude, etwas „selbst zu können“ sei groß.

Eigentlich dürfen Kinder frühestens ab 8 Jahren alleine mit Tretroller, Skateboard oder Rollschuhen unterwegs sein, mit dem Fahrrad ab 12 Jahren oder schon mit zehn Jahren, wenn das Kind einen Rad-Führerschein in der vierten Schulstufe gemacht hat. Beim Radfahren ist der Helm für Kinder bis 12 Jahre Pflicht, aber auch später und mit dem Roller wird ein Helm empfohlen. Wichtig sei auch das Wissen, mit welchem Fahrzeug man welche Verkehrsfläche benutzen darf, so Großauer.

Kinder reagieren unerwartet

„Für Eltern soll immer die geistige und motorische Entwicklung des eigenen Kindes ausschlaggebend sein und nicht ein ,empfohlenes‘ Alter. Dies kann unnötig Druck auf beiden Seiten erzeugen und mehr Frustration als Spaß hervorrufen“, rät ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger allen Eltern, ein Vorbild für die Kinder zu sein und diese entsprechend auf verschiedene Situationen vorzubereiten.

Dazu gehöre auch das Trainieren vorab und ein mehrmaliges Begehen des Schulweges in Begleitung. „Kinder denken in Stresssituationen oft nicht an das naheliegende und reagieren dann auch unerwartet“, appelliert Seidenberger auch an Autofahrer, gerade zu Schulbeginn besonders aufmerksam unterwegs zu sein. Infos gibt’s auch unter

Weitere Informationen: www.oeamtc.at/schulweg

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