Prozess um umgedichteten D’Agostino-Hit in Wels

Wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung werden am Mittwoch eine 16-Jährige und zwei Männer im Alter von 19 und 25 Jahren in Wels vor dem Richter stehen. Sie sollen in Bad Ischl zur Melodie des Liedes „L’Amour toujours“ die „Ausländer raus“-Textvariante gesungen haben. Dazu wirft ihnen die Anklage vor, mit der rechten Hand den Hitlergruß gezeigt und „Heil Hitler“ sowie „Sieg Heil“ gerufen zu haben.

Es dürfte der erste Gerichtsprozess rund um die Verwendung des Hits des italienischen DJs und Musikproduzenten Gigi D’Agostino in Österreich sein. Das Lied wurde ohne Wissen von D’Agostino mit einem rassistischen Text versehen und in der rechtsextremen Szene verbreitet.

Im Mai hat ein Video von der deutschen Nordsee-Insel Sylt für Empörung gesorgt, auf dem zahlreiche Partygäste zu dem Lied „Deutschland den Deutschen“ sowie „Ausländer raus“ grölen. Auch in Österreich soll es zu ähnlichen Vorfällen gekommen sein.

Der jugendlichen Angeklagten am Landesgericht Wels droht eine Haftstrafe von bis zu 2,5 Jahren, für die beiden Erwachsenen beträgt das Strafmaß bis zu fünf Jahre Haft. Alle drei Angeklagten bestreiten die Tat. Es soll aber zwei Zeugen geben, wie es vom Landesgericht Wels heißt.

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