Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) hat der Bundespolitik und konkret der Entscheidung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, FPÖ-Chef Herbert Kickl nach der Nationalratswahl nicht den Regierungsbildungsauftrag zu geben, die Verantwortung für seine Wahlniederlage gegeben.
„Ich komme mir ein bisschen wie das Bauernopfer der Republik vor“, sagte Drexler am Sonntagabend in der steirischen ÖVP-Zentrale.
„Die Bundespolitik hat diese Wahl dominiert“, so der ÖVP-Spitzenkandidat in seiner ersten Reaktion. „Insofern ein großes Danke nach Wien“, meinte Drexler ironisch. Die Stimmungslage außerhalb des ersten Gemeindebezirks in Wien sei offensichtlich anders als sie dort wahrgenommen werde, sagte er in Richtung Hofburg. Dass das umstrittene Projekt des Leitspitals Liezen für die Wahlniederlage verantwortlich sein soll, ist für Drexler „nicht schlüssig“.
„Schmerzliche Niederlage“
Der Landeshauptmann sprach von einer „schmerzlichen Niederlage“. Er habe „alles gegeben“, genauso wie seine Familie und sein gesamtes Team, sagte er. Gegenüber dem ORF kündigte Drexler an, dass er am Montag in den Parteigremien die Vertrauensfrage stellen werde, er sei aber hoch motiviert, die Gespräche zur Regierungsbildung zu führen.