Die Universitäten erwarten einen „geldgetriebenen“ Sommer bzw. Herbst und sehen sich in einer „unkomfortablen“ Situation. So sei die Finanzierung für das Jahr 2024 noch nicht sichergestellt, meinte die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Sabine Seidler.
Aufgrund der stark steigenden Teuerung hatten die Unis im Vorjahr einen Mehrbedarf von insgesamt 1,2 Mrd. Euro für 2023 und 2024 angemeldet. Aus dem Budget des Finanzministers erhielten sie jeweils 250 Mio. Euro für 2023 und 2024, aus Rücklagen des Bildungsministeriums noch einmal 150 Mio. Euro für 2023.
Über den Rest sollte später verhandelt werden. Nun habe man sich über die Summe geeinigt — im Endeffekt sei man fast genau auf die vorausgesagten 1,2 Mrd. gekommen, so Seidler. „Aber das heißt noch lange nicht, dass das Geld auch da ist.“ Die 525 Mio. Euro bzw. 6700 Vollzeitäquivalente würden in etwa dem Personalstand der gesamten Universität Wien entsprechen.
Ebenfalls nicht mehr weit entfernt ist die Entscheidung über das Gesamtbudget für die Jahre 2025 bis 2027. Diese Summe (inklusive der Verteilung auf die drei Säulen Lehre, Forschung und Infrastruktur/strategische Entwicklung) muss bis Ende Oktober mit Bildungs- und Finanzministerium ausverhandelt sein. Für die Jahre 2022 bis 2024 gab es dafür — falls für 2024 tatsächlich der Betrag von 525 Mio. Euro fließt — 13,6 Mrd Euro.
Skepsis bei IDSA
Nach wie vor skeptisch blickt die uniko auf das geplante Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) in Linz. Jährlich sollen dorthin 125 Mio. Euro an Steuergeld fließen. „Da muss es einen Mehrwert geben“, so Seidler. So wie es jetzt aussehe, erfülle das IDSA nicht die Erwartungen der oberösterreichischen Industrie.
Die frisch im Amt befindliche Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt müsse nun schnell ein Team aufbauen und die bisher nicht angegangene konzeptionelle Arbeit machen, um überhaupt starten zu können. Übrigens dieser offizielle Startschuss soll am Freitag in Linz erfolgen. Nach wie vor abgelehnt wird von der uniko ein Promotionsrecht für die Fachhochschulen (FH). Dazu sei in den meisten Fällen aufgrund der vielen externen Lehrenden die Personaldecke zu dünn.