Zum 50. Todestag (6. April) von Igor Stravinsky erschien im Mai diesen Jahres bei Decca eine CD-Box mit elf Aufnahmen des Mailänder Dirigenten Riccardo Chailly.
Mit dem groß angelegten Album hat er Stravinsky ein ehrenvolles Gedenken gewidmet, gemeinsam mit den von ihm geleiteten Spitzenorchestern wie u. a. dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig sowie dem Lucerne Festival Orchestra, die 30 chronologisch geordneten Werke in einer Mischung aus Orchester- und Ballettstücken zu Gehör bringen.
Eine bewundernswerte Kollektion, wenn man das Riesenoeuvre Stravinskys selektiert aneinanderreiht. Da wird sich der Hörer auf Lieblingsstücke konzentrieren müssen. Es ist immer die bewusste Handschrift Chaillys zu erkennen.
Vorerst zu nennen sind von den Bühnenwerken Stravinskys die nach Jean Cocteau komponierte oratoriengleiche Oper Oedipus Rex (1927), ein Konzertmitschnitt aus Amsterdam mit Robert Dean Smith und Waltraud Meier, oder die Ballettmusiken „Der Feuervogel“ (1910), „Petruschka“ (1911), „Le sacre du printemps“ (1913), „Pulcinella“ (1920), „Apollon musagète“ (1928), und als krönender Abschluss Chaillys Einspielung von „The Rake’s Progress“ (1983) mit der London Sinfonietta, UA 1951 in Venedig, u. a. mit der Wagner-Heroine Astrid Varnay.
Stravinskys Enkelin Marie Stravinsky sorgt mit dem Porträt des Komponisten auf der Box für einen Blickfang, das einhundert Seiten umfassende booklet macht die Sammlung außerdem zu einer exklusiven Lektüre über den Charismatiker Riccardo Chailly.