Richtungsweisende Woche für den LASK

In der Bundesliga wartet zweimal Sturm — Hoffnung auf Reduktion des Punkteabzugs

Den Protest gegen den Sechs-Punkte-Abzug wegen der unerlaubten Mannschaftstrainings bringt der LASK heute ein.
Den Protest gegen den Sechs-Punkte-Abzug wegen der unerlaubten Mannschaftstrainings bringt der LASK heute ein. © APA/Fohringer

Der LASK ist vor dem fünften Match der Meisterrunde der Fußball-Bundesliga noch sieglos, im Kampf um die Qualifikation für den Europacup wartet deshalb eine richtungsweisende Woche.

Nicht nur, weil binnen vier Tagen zwei Matches gegen Sturm auf dem Programm stehen, sondern weil heute am letzten Tag der Frist auch der Protest der Linzer gegen den Abzug von sechs Punkten wegen der unerlaubten Mannschaftstrainings eingebracht werden wird, wie Präsident Siegmund Gruber dem VOLKSBLATT bestätigte.

Das Doppel gegen Sturm Graz

„Wir müssen dranbleiben, bis es klappt. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis — egal wie, wir müssen es erzwingen“, stellte LASK-Coach Valerien Ismael klar. Das Problem, warum man trotz guter Leistungen erst einen Punkt aus vier Partien geholt hat, beschrieb der 44-Jährige so: „So ist Fußball manchmal. Wir sind nah dran, aber momentan kippen 50:50-Entscheidungen in die andere Richtung. Das müssen wir umdrehen.“ Was Ismael diesbezüglich optimistisch stimmt? „Die Stimmung ist weiter gut, die Mannschaft ist im Endeffekt gut drauf, sie ist weiterhin selbstkritisch, hungrig und aufnahmefähig. Wir müssen es erzwingen.“

Heimbilanz gegen die Steirer ausgeglichen

Flügelflitzer Reini Ranftl ergänzte: „Vielleicht ist einmal ein dreckiger Sieg fällig“, so der Steirer und Ex-Sturm-Spieler. Die Heimbilanz des LASK gegen Sturm seit dem Aufstieg ist aber durchwachsen, von sechs Matches (inklusive ÖFB-Cup) konnten die Linzer nur zwei gewinnen, zwei gingen verloren, zwei brachten ein Unentschieden.

Das Match hinter den Kulissen

Wie im Doppel gegen Sturm geht es auch auf dem grünen Tisch um sechs Punkte. Boss Gruber wollte sich vor der Abgabe des Protests nicht mehr zur Causa äußern, hofft aber auf eine deutliche Milderung oder gar den Wegfall des Punkteabzugs. Unlängst hatte er gegenüber dem VOLKSBLATT nämlich geäußert, dass „man nicht in die laufende Saison sportlich eingreifen sollte.“

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In der Tat gibt es einige Punkte, die für die Athletiker sprechen könnten, zumal das Urteil sowie das bisherige Verfahren doch auch Fragen aufwarf.

Lizenz-Verstöße galten bisher als „Todsünde“

Lag eine Vorverurteilung durch massiven Druck vor? Beginnend mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober, der ein „strenges Vorgehen“ gefordert hatte, wurde schon vor dem Verfahren massiv Druck — auch durch einige Liga-Konkurrenten — auf den Senat 1 aufgebaut.

Wurde das Geständnis von vier Trainings — ein Beweis liegt ja nur für eine einzige Einheit in Form eines Videos vor — sowie die volle Kooperation entsprechend strafmildernd gewertet?

Verstöße gegen Lizenzierungsbestimmungen galten bisher als „Todsünde“ im österreichischen Fußball, trotzdem wurde der LASK schwerer bestraft als andere Klubs, die zuletzt im Lizenzverfahren schummelten. Auch bei diversen, teils heftigen, Zuschauerausschreitungen gab es bisher noch keine Punkteabzüge. War das Urteil also verhältnismäßig?

Dass sich der Senat 1 im Vorfeld öffentlich zur Verhandlung äußerte, ist fragwürdig. Auch die Ausführlichkeit bei der Begründung in einer Pressekonferenz ist durchaus heikel. Schließlich sagt Paragraf 57 der ÖFB-Rechtspflegeordnung: „Die Mitglieder der Rechtsorgane sind verpflichtet, über die im Rahmen ihrer Funktion erworbenen Kenntnisse (insbesondere über die Fakten des Falles, den Inhalt der Beratungen und die getroffenen Entscheidungen) Stillschweigen zu bewahren.“

Verringerung der Strafe durchaus möglich

Ein Abbruch der Liga stand, wie Anschober und Vizekanzler Werner Kogler in Interviews bestätigten, ob des Verstoßes des LASK nicht im Raum, wurde aber von den Scharfmachern im Vorfeld immer wieder ins Spiel gebracht.

Last but not least gibt es das sogenannte (bei Verbänden übliche) Verschlechterungsverbot. Demnach darf die Strafe von sechs Punkten Abzug plus 75.000 Euro nicht höher ausfallen.

Fazit

Es würde nicht überraschen, sollte die Strafe, wie im Bundesliga-internen Instanzenweg schon oft geschehen, wirklich verringert werden.