0:0 gegen Salzburg war zu wenig: LASK verpasste Bundesliga-Meistergruppe

Schluss, aus, vorbei: Seit Mittwochabend, 22.26 Uhr, ist auch die letzte Chance des LASK auf die Meistergruppe in der Fußball-Bundesliga dahin. Die Linzer mussten sich vor 4875 Fans in Pasching nach heroischem Kampf und toller Leistung auch in Unterzahl mit einem 0:0 gegen RB Salzburg begnügen. Gefeiert wurden sie am Ende trotzdem. 

Nur unmittelbar vor dem Anpfiff wurde es einmal kurz still in der erstmals seit Herbst ausverkauften Paschinger Raiffeisen-Arena: Da richteten die beiden Mannschaften mit dem Transparent „Stop War“ eine tolle Botschaft gegen den Krieg in der Ukraine.

Im Spiel selbst erwies sich der Zwölfte Mann dann als unermüdlicher Antreiber für die Linzer, die in ihrem Spiel der letzten Chance um die Meistergruppe unbedingt einen Sieg benötigten. Genau so traten die Athletiker auch auf und legten eine der wohl stärksten ersten Hälften an den Tag. Mit unheimlich galligem und giftigem Spiel gegen den Ball ließen die Schwarz-Weißen die zuletzt Corona-geplagten Salzburger, die auf Wöber, Ulmer, Camara und Sucic verzichten mussten, kaum zur Entfaltung kommen. Auch dank einer überragenden Zweikampfquote gelang es, den Tabellenführer weitgehend vom Tor fernzuhalten.

Selbst kombinierten die Linzer in der Offensive auch unter Druck immer wieder gefällig. Mangelte es in der ersten halben Stunde noch ein wenig an der Zielstrebigkeit im letzten Drittel und am finalen Pass, sprangen danach auch die ersten Großchancen heraus. Etwa, als Thomas Goiginger alleine vor Salzburg-Keeper Köhn auftauchte, aber noch einmal etwas zu unpräzise auf den mitgelaufenen Florian Flecker querlegte (40.). Oder, als Goiginger selbst Köhn aus der Distanz prüfte (41.). Die Bullen tauchten nur einmal gefährlich vor Alexander Schlager auf, nach einem Ballverlust bei eigenem Freistoß waren die Schwarz-Weißen ungeordnet, doch Karim Adeyemi vergab alleine vor dem LASK-Goalie.

Renner-Ausschluss

Auch in  Hälfte zwei erwischten die Athletiker den besseren Start. Husein Balic, der den erkrankten Marko Raguz ersetzte, verpasste bei seinem Kopfball knapp den Führungstreffer. Dann ein Schock, der dem LASK schon beim 2:2 gegen Klagenfurt zum Verhängnis geworden war: Rene Renner kam im Zweikampf wie schon in Hälfte eins zu spät, der sonst schwache Referee Spurny zückte zurecht die Ampelkarte – die Linzer mussten mit einem Mann weniger auskommen.

Heroischer Kampf in Unterzahl

Gegen Salzburg an sich ein fast unmögliches Unterfangen, unter diesen Voraussetzungen noch die nötigen drei Punkte einzufahren. Doch die Oberösterreicher lieferten dem Serienmeister auch in Unterzahl einen heroischen Kampf und glaubten bis zuletzt an den Siegtreffer. Während die Bullen bis auf eine Adeyemi-Chance aus kurzer Distanz (55.) nach vorne kaum etwas zustande brachten, war der LASK dem ersehnten Goldtor tatsächlich deutlich näher.

Allen voran in der Schlussphase, in der die Schwarz-Weißen nochmal alles aus sich herausholten. Allein der eigentlich verdiente Lohn blieb aus: Bei einem Handspiel von Tijani blieb der Elfmeterpfiff auch nach VAR-Check aus (80.). Ein Michorl-Versuch landete knapp über der Latte (90.), einen Horvath-Schuss parierte Köhn (91.). In den Schlussminuten kochten die Emotionen in einem hitzigen Duell beinahe über, doch das Happy End gelang nicht mehr. Damit muss der LASK zum ersten Mal in der Qualifikationsgruppe ran.

Von Christoph Gaigg

 

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