Die Hoffnung der Wiener Austria auf das Erreichen der Meistergruppe in der Fußball-Bundesliga ist nur noch gering. Nach der jüngsten Niederlage im Derby gegen Rapid sind die „Veilchen“ in den abschließenden beiden Spielen des Grunddurchgangs auf Siege angewiesen, zugleich muss nicht nur ein Konkurrent patzen. Gehen die nur achtplatzierten Wiener am Sonntag (17 Uhr) bei Blau-Weiß Linz nicht als Sieger vom Feld, ist der Zug in die obere Tabellenhälfte abgefahren.
Linzer setzen auf Heimstärke
Aufsteiger Blau-Weiß hat in der Liga in acht der ersten zehn Heimspiele (zwei Siege, sechs Remis, zwei Niederlagen) angeschrieben. Die Austria erwartet einen kompakten Gegner, Wimmer kündigte einen mutigen und offensiven Auftritt an. Gleichzeitig müssen die Violetten darauf hoffen, dass Salzburg und Sturm in ihren Heimspielen gegen Klagenfurt bzw. den WAC voll anschreiben. Auf dem Papier unwahrscheinlicher scheint, dass Rapid (daheim gegen Lustenau) und Hartberg (bei WSG Tirol) Zähler liegen lassen. Blau-Weiß verlor das erste Saisonduell in Wien mit 0:4, Andreas Gruber schoss drei Tore der Austria. Für den Linzer Trainer Gerald Scheiblehner war es einer der schlechteren Auftritt seiner Elf in der Saison. „Wir würden uns gerne dafür revanchieren.“ Er strich den Heimvorteil als großen Pluspunkt für Blau-Weiß hervor. „Es haben in dieser Saison schon viele Mannschaften unsere Heimstärke gespürt, das wird auch der Austria so gehen“, meinte Scheiblehner. Die Wiener erwartet der ehemalige Austria-Profi (ein Pflichtspiel) „mit Wut im Bauch. Dass die Austria gewinnen muss, ist für uns aber kein Vorteil. Wir schauen ohnedies nur auf uns“. Bis auf Stefan Haudum sind bei Blau-Weiß alle Mann an Bord. Mit einem Sieg hätten die Linzer den neunten Platz im Grunddurchgang einzementiert.
Lesen Sie auch
Wiener kämpfen um Top 6
„Solange es rechnerisch möglich ist, die Top sechs zu erreichen, werden wir alles dafür tun“, sagte Trainer Michael Wimmer. Siege gegen Blau-Weiß und zum Abschluss daheim gegen die WSG Tirol müssten „sowieso unser Anspruch sein“. Gleichzeitig wisse man, dass der Sprung in den Europacup auch über das Play-off aus der Qualifikationsgruppe kommend möglich sei, baute Wimmer vor. Das 0:3 im Derby samt vieler taktischer Fehler in der ersten Halbzeit will die Austria aufgearbeitet haben. In Linz soll die Mannschaft „ein anderes Gesicht zeigen“, merkte Wimmer an. Personell muss er wieder umdenken. In der Abwehr fällt Marvin Martins nach einem Faserriss im Adduktorenbereich für drei Wochen aus, Reinhold Ranftl fehlt gesperrt. Manuel Polster wurde aus disziplinären Gründen zu den Young Violets versetzt. Der U21-Teamspieler hatte seinen Platz an der linken Flanke im Frühjahr an Neuzugang Frans Krätzig verloren. Immerhin kehren Torhüter Christian Früchtl sowie die gegen Rapid gesperrten Johannes Handl und Romeo Vucic in den Kader zurück.