Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern, seit Mittwoch ist es auch offiziell: Blau-Weiß-Linz-Geschäftsführer Christoph Peschek konnte seine erste Mission nicht erfüllen, Sportchef Tino Wawra wird den Fußball-Zweitligisten mit Saisonende verlassen — in Richtung des einzig echten Aufstiegskonkurrenten und Tabellenführer SKN St. Pölten.
„Ausschlaggebend für mich war die gemeinsame Kooperation von St. Pölten mit Wolfsburg. Ich habe mein gesamtes Fußballerleben in Linz verbracht. Jetzt ist es Zeit, aus der Komfortzone rauszukommen, raus aus dem Schneckenhaus“, meinte der 43-Jährige gegenüber „90minuten.at“.
Wie geht es mit Trainer Scheiblehner weiter?
Der nun offizielle Abgang ist nach dem LASK-Coup mit der voestalpine als Nachwuchssponsor der zweite Schlag ins blau-weiße Gesicht binnen weniger Stunden.
Denn Wawra gilt dank cleverer Transfertaktik als sportlicher Baumeister des Meistertitels 2020/21 und des aktuellen Bundesliga-tauglichen Kaders — gemeinsam mit Trainer Gerald Scheiblehner, dessen Zukunft nun offener denn je scheint.
„Tino war der Hauptgrund, warum ich zu Blau-Weiß gegangen bin“, betonte der 46-Jährige, der seit Juli 2021 das Trainerzepter beim Stahlstadtklub schwingt. Sein Vertrag läuft wie jener Wawras im Sommer aus.
„Ich bleibe gerne da, aber es müssen auch die Rahmenbedingungen passen.“ An den neuen Sportdirektor will er seinen Verbleib nicht knüpfen, aber: „Natürlich ist es wichtig, wer es wird. Ich erwarte mir, bei der Suche stark eingebunden zu werden.“ Wenn nicht? „Dann ist das auch ein Zeichen.“
Wie wirkt sich der Abgang auf das Team aus?
Das Team hat die Nachricht laut Scheiblehner professionell aufgenommen, es sei auch nicht mehr die große Überraschung gewesen. Negative Auswirkungen auf die Leistungen erwartet er sich keine. „Wir haben ein großes Ziel vor Augen, konzentrieren uns auf die letzten elf Spiele und den Meistertitel.“
Auch Wawra will sich als Aufsteiger verabschieden — oder fängt eben beim Aufsteiger an …