Das 2:3 nach Elfmeterschießen im Finale der Champions League 2005 zwischen dem AC Mailand und Liverpool ging als das wohl spektakulärste Endspiel der Königsklasse aller Zeiten in die Geschichtsbücher des Fußballs ein.
Schlechter hätte das Match für die Engländer, die als Außenseiter in die Partie gestartet waren, nicht beginnen können. Schon nach nur 50 Sekunden geriet man durch Milans damaligen Kapitän Paolo Maldini in Rückstand.
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Liverpool fand einfach nicht ins Spiel, zur Pause lag man hoffnungslos unterlegen mit 0:3 in Rückstand musste den Titeltraum unter dem Nachthimmel Istanbuls de facto begraben.
Sechs furiose Minuten
„Es ist alles vorbei“, seufzten die englischen TV-Kommentatoren in ihr Mikrofon. Doch in der Halbzeit dürfte Trainer Rafael Benitez die richtigen Worte gefunden haben. In Minute 54 brachte Klub-Ikone Steven Gerrard die „Reds“ mit einem wuchtigen Kopfball aus rund elf Metern zurück ins Spiel. Sechs Minuten später war die Partie ausgeglichen.
In der Folge erlangte Liverpools Schlussmann Jerzy Dudek absoluten Heldenstatus. Der Pole war trotz bester Chancen für die Italiener einfach nicht mehr zu überwinden, rettete sein Team mehrere Male in allerhöchster Not.
„Er hat uns unglaubliche Hoffnung geschenkt. Wir waren schon so weit weg, plötzlich aber wieder ganz nah dran“, erklärte Gerrard seine Gedanken kurz vor dem alles entscheidenden Elfmeterschießen — in dem der Torhüter mit zwei gehaltenen Versuchen vom Punkt über sich hinauswachsen konnte und Liverpool den fünften Königsklassen-Titel der Vereinsgeschichte sicherte.
„Wird es nie mehr geben“
„Ein Spiel wie dieses wird es wohl nie mehr geben, ich bin so unglaublich stolz, ein Teil davon gewesen zu sein“, jubelte Liverpools Jamie Carragher, der heute als Experte für den TV-Sender Sky in England arbeitet, mit dem begehrtesten Pokal der Fußballwelt in Händen in die Kameras.
„Ich kann bis heute kaum Worte darüber finden, was in dieser magischen Nacht passiert ist. Wenn ich zurückdenke, bekomme ich sofort wieder Gänsehaut“, verriet Gerrard anlässlich einer eigens produzierten Doku über das Finale.
Von Christian Baumberger