Der Sport hat in Oberösterreich bei Jung und Alt, auf rund 6000 Sportstätten sowie in knapp 2500 Sportvereinen und darüber hinaus einen besonders hohen Stellenwert. Sport ist aber auch ein wesentlicher Gesundheitsfaktor, sowie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dies unterstreicht eine aktuelle Studie von SportsEconAustria für das Sportland Oberösterreich, in dem die volkswirtschaftlichen Effekte und der hohe Stellenwert des Sports in unserem Bundesland untersucht und analysiert wurden.
Zusammen mit einem sogenannten Sport OÖ-Satellitenkonto werde so die Datenbasis für die neue Sportstrategie für Oberösterreich geschaffen, die bis Ende 2025 vorliegen soll, berichtete Wirtschafts- und Sportlandesrat Markus Achleitner. Zusätzliche werde bei mehreren Projekten der hohe Stellenwert des Sports verdeutlicht, etwa beim „Olympic Day“ auf der Linzer Gugl oder beim ersten „Tag des Sports“ am 28. Juni in ganz Oberösterreich.
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„Die Daten der Studie von SportsEconAustria verdeutlichen, welch große Bedeutung der Sport auch für Wirtschaft und Gesellschaft – etwa bei den Arbeitsplätzen – hat“, so Achleitner. Dies werde bei gesamtwirtschaftlicher Betrachtung mehr als deutlich.
Hohe Wertschöpfung
Sport im weiteren Sinne löst eine Bruttowertschöpfung von über 2,42 Milliarden Euro aus. Das entspricht dreieinhalb Prozent der Wertschöpfung in Oberösterreich. Jeder 28. Euro, der hierzulande erwirtschaftet wird, steht mit Sport in Verbindung. Der direkte Wertschöpfungsanteil durch Sport im weiteren Sinne (knapp 1,5 Milliarden Euro) ist vergleichbar mit der Energieversorgung in OÖ (1,49 Milliarden Euro).
Sport im weiteren Sinne schafft oder sichert mehr als 35.900 Arbeitsplätze, das entspricht 4,6 Prozent der Beschäftigten in Oberösterreich. Die Löhne und Gehälter der direkt im Sport Beschäftigten belaufen sich auf 746 Millionen Euro. Werden der indirekte und der induzierte Effekt mitgerechnet, sind es 1,15 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern, die durch den Sport in Oberösterreich verdient werden.
Unmittelbar mit der wirtschaftlichen Tätigkeit verbunden wird auch das fiskalische Aufkommen, ausgedrückt in Steuern und Abgaben, berücksichtigt. Der Effekt von knapp 949 Millionen Euro entspricht etwa dem 1,4-fachen Wert aller Importabgaben (666 Mio. Euro).
Weites Spielfeld
Die Sportwirtschaft berührt neben den klassischen Wirtschaftsaktivitäten der Sportler, Dienstleistungen von Sportvereinen, von Sportanlagen oder Fitnesscentern ein weites Feld an anderen Wirtschaftssektoren. „Dies betrifft etwa die Sportartikelproduktion, den Sporttourismus, Groß- und Einzelhandel, den Bau von Sportstätten und vieles mehr“, erläuterte Christian Helmenstein, GF von SportsEconAustria und Chefökonom der Industriellenvereinigung Österreich.
Sport wirke als Katalysator für den Erhalt der Gesundheit und als Quelle sozialer Interaktion. Im Ergebnis fördere der Sport das individuelle Wohlbefinden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Helmenstein. „Sport schafft Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen, und zwar nicht nur direkt, sondern auch im Vorleistungsnetzwerk der Unternehmen. Zusätzlich führen die Einkommenseffekte zu einer erhöhten Kaufkraft der Beschäftigten. All dies wiederum führt ferner zu Einnahmen der öffentlichen Hand“, dokumentierte Helmenstein.