Ein Oberösterreicher macht dem Fußball-Team für die EURO Beine

Sportwissenschafter Gerhard Zallinger sorgt dafür, dass Sabitzer und Co. frisch und fit sind

Am Ende einer langen Saison mit vielen Spielen wartet auf die Teamspieler der große Höhepunkt namens Fußball-Europameisterschaft. „Da geht es ganz stark um Matchfitness“, weiß Gerhard Zallinger.

Der Oberösterreicher führt im Gespräch mit dem VOLKSBLATT aus: „Matchfitness im Sinn von Leistungsfähigkeit, denn Kondition aufzubauen ist jetzt nicht mehr möglich. Die Spieler müssen aber körperlich und mental frisch sein, damit sie ihre Leistung bringen und die Energie, die sie haben, ausspielen können. Es ist die Kunst, diese Frische herzustellen.“

„EM-Teilnahme ist nicht selbstverständlich“

Damit das gelingt, ist Zallinger selbst ein ganz wichtiger Baustein im Betreuerstab des ÖFB. Der Sportwissenschafter aus Pucking ist fürs Athletik- und Individualtraining zuständig, er dokumentiert die mittels GPS-Tracking gewonnenen Daten und ist auch in Therapie und Regeneration involviert.

Während es sich für einige Spieler um die erste EM-Teilnahme handelt, ist Zallinger bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2021 für den ÖFB mit von der Partie. Die Vorfreude ist ungebrochen groß: „Es ist nicht selbstverständlich, da dabei zu sein und man spürt schon die Euphorie im Land“, so der Vater zweier Söhne.

„Ich schätze die Klarheit von Ralf Rangnick“

Dass Teamchef Ralf Rangnick sich trotz des Werbens des FC Bayern zu Österreich bekannt hat, freut den seit kurzem 54-Jährigen sehr. Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen schätzt Zallinger.

Vor allem dessen „Klarheit in der Ansprache. Man weiß immer genau, wie man dran ist – in beide Richtungen. Dazu sind die Aufgabenbereiche ganz klar definiert und alles wird bis ins letzte Detail geplant und durchbesprochen.“

„Praktisch jedes Spiel hat Endspielcharakter“

Was er der rot-weiß-roten Mannschaft in Deutschland zutraut? „Alles. Das ist ein Turnier, da herrschen andere Voraussetzungen als in einer Qualifikation oder Meisterschaft, wo man gegen jeden Gegner zweimal spielt. In einem Turnier hat praktisch jedes Spiel Endspielcharakter“, so Zallinger.

Er hat in seiner Karriere schon mit Spitzensportlern, Welt- und Olympiasiegern aus Leichtathletik, Ski alpin, Tennis gearbeitet und war im Fußball nicht nur für den ÖFB, sondern auch Austria Wien, LASK und Panathinaikos Athen tätig.

Für Profifußballer, die nicht immer den besten Ruf hatten, bricht er längst eine Lanze: „Seit gut einem Jahrzehnt ist es unabdingbar, athletisch auf einem sehr hohen Niveau zu sein, weil es sich sonst nicht ausgeht. Das trifft ganz besonders auf die Spielweise von Ralf Rangnick zu.“

Von Roland Korntner

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