England will endlich den ersten Titel seit 1966 holen

Fußball-EM: "Three Lions" zählen zu den Mitfavoriten - Erster Prüfstein ist am Sonntag Serbien

Harry Kane will den EM-Titel bejubeln © APA/AFP/Adrian DENNIS

Mit England steigt am Sonntag einer der Co-Favoriten in die Fußball-EM in Deutschland ein. Die „Three Lions“ bekommen es zum Auftakt von Gruppe C in der Schalke-Arena in Gelsenkirchen mit EM-Debütant Serbien (21.00 Uhr/live ServusTV, ZDF) zu tun. Auf Trainer Gareth Southgate und seinem Team lastet gewaltiger Druck, in der Heimat wird die erste große Trophäe seit dem WM-Titel 1966 erwartet. Die Serben gaben wiederum als Ziel den Aufstieg ins Achtelfinale aus.

Vor der ersten Partie gab es gute Nachrichten beim Vize-Europameister von 2021. Der zentrale Abwehrrecke John Stones von Manchester City steht wieder zur Verfügung, nachdem er unter der Woche wegen eines Virusinfektes aus dem Teamtraining genommen werden musste. Linksverteidiger Luke Shaw (Manchester United) hingegen dürfte wegen einer Oberschenkelverletzung noch geschont und von Kieran Trippier ersetzt werden.

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Knackpunkt gegen Serbien dürfte die Performance der formidablen englischen Offensive werden. Die Stars Bukayo Saka, Phil Foden, Champions-League-Sieger Jude Bellingham und Harry Kane sollen vorne für klare Verhältnisse sorgen. Die Generalprobe gegen Island (0:1) vergangene Woche ging zwar offensiv in die Hose, an den EM-Zielen hat das aber nichts geändert. „Wir sind definitiv hier, um den Titel zu gewinnen“, erklärte Kane im UEFA-Interview.

Der Bayern-Stürmer ist mit 63 Toren aus 91 Länderspielen Englands Toptorjäger.
Den gleichen Anspruch hat auch Southgate. „Ich freue mich über die Herausforderung, etwas zu schaffen, was noch keinem englischen Team gelungen ist. Wir haben noch nie eine EM gewonnen. Wir haben noch nie auswärts ein Turnier gewonnen. Wir waren noch nie auswärts in einem Finale“, sagte der 53-Jährige. „Wir müssen perfekt sein, um das zu erreichen.“

Die erste zu überwindende Hürde ist Serbien, das Anfang Juni gegen das ÖFB-Nationalteam 1:2 verlor, danach aber Schweden 3:0 besiegte. Trainer Dragan Stojkovic wird der geballten englischen Offensivkraft unter anderem den Salzburger Hünen Strahinja Pavlovic entgegenstellen. Im Sturm sollen Juventus-Angreifer Dusan Vlahovic und Saudi-Legionär Aleksandar Mitrovic die Lücken beim Gegner suchen und ausnützen.

Für die Serben ist es der erste Auftritt bei einer EM, seitdem sie als eigenständiges Nationalteam auftreten. „Für unser Land, unsere Nation und unsere Fans ist das ein großer Schritt nach vorne“, sagte Stojkovic, der seine Debütanten-Tuppe ins Achtelfinale führen möchte. Ein Achtungserfolg gegen England käme da gelegen, womöglich entscheidender wird allerdings der Ausgang der Partien gegen die anderen Gruppengegner sein. „Die Spiele gegen Slowenien und Dänemark werden für uns sehr, sehr wichtig sein“, so Stojkovic.

In Gelsenkirchen werden übrigens 40.000 englische und gut 10.000 serbische Fans erwartet, bei letzteren auch Hunderte amtsbekannte und gewaltbereite Anhänger. Die sicherheitskritische Partie wird daher von massivem Polizeieinsatz begleitet. Erste Konsequenz von Seiten der Veranstalter: Im Stadion ist nur der Verkauf einer Leicht-Bier-Variante mit halbem Alkoholgehalt erlaubt. Das gibt es in der Vorrunde bei keinem anderen Duell.

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