Entscheidung im Kitesurf-Finale mit Bontus vertagt

Die Entscheidung im Kitesurf-Finale der Olympischen Spiele mit Medaillenhoffnung Valentin Bontus ist auf Freitag verschoben worden. Das Finale musste am Donnerstagnachmittag vor Marseille nach einem von Bontus gewonnenen Rennen abgebrochen werden. Es war nicht genug Wind und das Zeitlimit überschritten. Der Niederösterreicher befindet sich beim Debüt dieser Segeldisziplin mit einem „Win“ auf Medaillenkurs, noch ist jede Farbe, aber auch Platz vier möglich.

Bontus reichte als Vierter nach sieben absolvierten Wettfahrten der Eröffnungsserie im Semifinale ein Rennsieg, um ins Finale der besten vier einzuziehen. In diesem dominierte der 23-Jährige von Beginn weg. „Es ist schade, dass wir abbrechen mussten, aber es war die richtige Entscheidung. Es war am Start absolut kein Wind mehr, der Slowene ist schon geschwommen. Es war unmöglich, da nicht hinzufallen“, sagte Bontus, der ebenfalls samt Kite baden ging.

Aktuell Führender ist der Slowene Toni Vodisek, der mit zwei „Wins“ auf der Habenseite ins Finale gestartet war. Dahinter lauern Bontus und Maximilian Maeder aus Singapur mit je einem Rennsieg. Der Italiener Riccardo Pianosi hat noch keinen zu Buche stehen. Jener Athlet, der zuerst drei Rennsiege einfährt, ist Olympiasieger. Sollte es kein Rennen mehr geben, müssen alle Beteiligten das Reglement nochmals genau studieren, aktuell wusste auch Bontus nicht, ob das dann Silber oder Bronze für ihn bedeuten würde.

Für ihn ist das nicht so relevant. „Ich bin sehr zufrieden. Und ich wäre auch zufrieden gewesen, wenn es ein Vierter geworden wäre. Hier an dieser Stelle zu stehen und um eine Medaille zu kämpfen, ist schon wahnsinnig viel wert.“ Es komme ein anderer Tag, ein anderer Wind. „Ich habe gezeigt, ich bin sauschnell. Ich kann die Rennen gewinnen, ich habe zwei gewonnen. Es ist alles möglich. Aber egal womit, ich gebe mich zufrieden mit Gold, Silber oder Bronze. Ich bin bereit.“

Am Donnerstag war es trotz des langen Tages kurzweilig, denn zwischendurch war er auch am Strand einer der ersten Gratulanten der 470er-Olympiasieger Lara Vadlau und Lukas Mähr. „Das war ein Motivationsschub. Ich freue mich extrem für die beiden. Ich bin natürlich auch ins Wasser gestürzt und habe mit ihnen gefeiert.“

Am Abend wartete noch viel Arbeit auf Bontus, denn der ins Wasser gefallene Kite musste zuerst gewaschen und dann getrocknet werden. Letzteres erledigte der WM-Dritte selbst, von Land aus ließ er ihn steigen, wie zu beobachten war. Zuvor hatte er erklärt: „Wir müssen ihn so schnell wie möglich trocknen, damit wir wieder alles in die Quarantänezone geben können.“ Das Salzwasser sei generell nicht gut für das Material, weil die Beschichtung runtergehe.

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