Der Siegeslauf von Alexander Erler und Lucas Miedler ist am Samstag im Doppel-Halbfinale der Erste Bank Open weitergegangen. Inklusive dem Titel in Antwerpen hat das ÖTV-Duo nun sieben Erfolge en suite gefeiert, und auch gegen die aktuellen Wimbledonsieger Harri Heliövaara/Henry Patten (FIN/GBR-3) drehten Erler/Miedler die Partie. Das Duo gewann nach 1:25 Stunden und einem spannenden Match-Tiebreak nach Abwehr von zwei Matchbällen mit 1:6,7:5,13:11.
Damit kämpfen Erler/Miedler am Sonntag (11.45 Uhr/live ServusTV) um ihren zweiten Wien-Titel nach 2022 und ihren siebenten gemeinsamen Triumph. Ihre Gegner sind Neal Skupski/Michael Venus (GBR/NZL).
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Zwei Monate war Miedler wegen einer Muskelverletzung an der rechten Wade außer Gefecht und nun steht er mit Erler gleich nach der Rückkehr im zweiten Finale en suite. „Das ist natürlich unglaublich, dass es jetzt gleich wieder so funktioniert. Wenn uns das irgendwer vorher sagt, dann nimmst du das. Es ist halt auch kein Geheimnis wie wir spielen, jeder kennt den anderen in- und auswendig“, sagte Miedler. Der Niederösterreicher zeigte sich vom aktuellen Lauf durchaus überrascht.
Sein Tiroler Partner sieht es ähnlich. „Wir spielen ja schon seit über drei Jahren gemeinsam. Wir waren hier in der ersten Runde schon 2:7 zurück im (Match-)Tiebreak, jetzt sind wir im Finale. Eine unfassbare Story wieder, morgen werden wir noch einmal Gas geben.“
Miedler begründete den Erfolg auch mit dem Glauben an sich, auch bei Rückständen. „Man muss einfach dranbleiben, es kann jeden Moment kippen. Das hat man im Match auch gesehen, bei 9:7. Da sieht man, wie eng das beisammen ist.“
Relativ dichte Gerüchte, wonach das Erfolgsduo nach dem Turnier getrennte Wege gehen will, wollten die beiden nicht kommentieren. „Ich finde das sehr nett, dass Gerüchte angesprochen werden, aber ich finde auch, dass wir uns heute einmal freuen dürfen und nichts kommentieren müssen“, sagte Miedler und fügte hinzu: „Wir schaffen es vor dem Semifinale nicht einmal auf eine Headline, jetzt vielleicht mit dem Finale, und dann auf einmal wenn Gerüchte aufkommen, sind wir ganz groß im Business. Das lassen wir unkommentiert.“
Zuvor waren die beiden zunächst alles andere als auf der Siegerstraße gewesen. Doch nach einem glatt verlorenen ersten Satz, in dem die Außenseiter rasch mit 0:5 in Rückstand geraten waren, schlug das Davis-Cup-Doppel zurück. Nach einem Break zum 3:1 hatten Erler/Miedler bei 5:3 schon drei Satzbälle, mussten aber letztlich noch das 5:5 hinnehmen. Beim Stand von 6:5 gelang ihnen dann aber ein Break zu Null zum Satzgleichstand.
Im Match-Tiebreak lagen die Österreicher bereits mit 1:4 zurück, stellten dank fünf Punkten en suite aber auf 6:4. In der spannenden Entscheidung gerieten die Lokalmatadore abermals mit 7:9 in Rückstand, konnten jedoch beide Matchbälle zum 9:9 abwehren. Erler servierte bei 10:9 erstmals auf den Sieg, doch erst den dritten Matchball nach Aufschlag Miedler konnten die Hausherren nutzen.
Die Österreicher hatten zuletzt erstmals nach einer Verletzungspause von Miedler in Antwerpen wieder zusammengespielt und gleich den Titel geholt. Nun peilen sie das „Double“ an. Gegen Skupski/Venus haben sie eine Rechnung offen. „Wir haben gegen sie in Wimbledon erste Runde gespielt und leider mit Matchball 6:7 im dritten verloren, aber mit den Zuschauern werden wir Gas geben“, versprach Erler.