Um sieben Uhr standen nach Aufruf von Fußball-Bundesligist Blau-Weiß Linz 70 Helfer und Mitarbeiter parat und befreiten den Rasen im Hofmann Personal Stadion von der ca. zehn Zentimeter dicken Schneedecke. „Nicht selbstverständlich, da sieht man die Euphorie, die herrscht“, lobte Trainer Gerald Scheiblehner, der mit seinem Trainerteam selbst zur Schaufel gegriffen hatte.
Wenige Stunden später jubelte 5000 Fans über das 1:0 gegen Sturm Graz. Simon Seidl traf nach einer abgefälschten Ronivaldo-Flanke aus sieben Metern (19.).
Schock um Ronivaldo
Der Treffer hielt auch dem VAR-Check wegen einer Abseitsstellung vom Assistgeber stand (neue Spielstuation) — was Sturm-Trainer Christian Ilzer auf die Palme brachte.
Kurz nach Wiederanpfiff dann ein doppelter Schock für die Hausherren: Erst sorgte Tomi Horvat für den Ausgleich (47.), dann trat Javier Serrano dem Linzer Top-Goalgetter Ronivaldo im Mittelfeld den linken Knöchel ab — nicht absichtlich, aber die Rote Karte war die logische Folge (53.). Der Brasilianer wusste sofort, dass Schlimmes passiert war, die Tennisball-große Schwellung am Sprunggelenk lässt nichts Gutes erahnen. Erste Diagnose: Kein Bruch, aber wohl mehrere Bänderrisse. „Ein Wermutstropfen“, haderte Scheiblehner, der am Ende von einem gerechten Remis sprach. Das Spiel nahm nach dem Ausschluss nochmals Tempo auf. Den Matchball vergab Conor Noß, der in der neunminütigen Nachspielzeit den Ball nach einem Pirkl-Querpass im 16er nicht richtig traf. Die Elfmeter-Reklamationen waren unberechtigt. Sturm monierte davor einen Strafstoß nach einem Freitag-Handspiel.
„Eine sehr gute Leistung. Wenn wir die Chancen besser zu Ende gespielt hätten, wäre mehr drin gewesen. Aber mit einem Punkt gegen Sturm muss man zufrieden sein“, erklärte Seidl am Ende.
Von Tobias Hörtenhuber