Vor fast exakt einem Jahr hätte sich Thomas Sageder wohl kaum erträumen können, bald als Cheftrainer eine Mannschaft in ein Europacup-Spiel gegen den FC Liverpool zu führen. Am 18. September 2022 musste er als Assistenzcoach des FC Liefering vor 250 Fans in Grödig ein 0:6 gegen Dornbirn mitansehen.
„Es ist schon eine ganz besondere Herausforderung. Wir spielen gegen eine der Topmannschaften der Welt, das fordert auch uns als Trainerteam in der Arbeit sehr“, schilderte Sageder vor dem Kracher in der Europa League am Donnerstag in Linz (18.45, live ServusTV) gegen die „Reds“ im Gespräch dem VOLKSBLATT.
Bis zum Klagenfurt-Spiel am vergangenen Wochenende habe man versucht, das Thema Liverpool auszublenden. „Das ist uns unglaublich gut gelungen“, verriet der LASK-Trainer. Nun ortete er aber eine „große Vorfreude, auch bei den Fans und im gesamten Verein“. Die Mannschaft habe er nicht viel anders als in den letzten Wochen wahrgenommen: „Sehr konzentriert und mit einer guten Grundstimmung.“
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Der Respekt vor dem sechsfachen Königsklassen-Sieger und 19-fachen Meister ist freilich groß, ebenso vor Pendant Jürgen Klopp.
„Unglaublicher Fachmann und Menschenfänger“
„Ein unglaublicher Fachmann und Menschenfänger“, zieht Sageder den Hut vor dem deutschen Erfolgscoach, der seit 2015 an der Anfield Road arbeitet. Nichtsdestotrotz erhofft sich der 40-Jährige einen mutigen Auftritt seiner Mannschaft. „Wichtig ist, dass wir den Glauben haben, dass jedes Spiel erst einmal gewonnen bzw. verloren werden muss und bei null startet. Wir müssen natürlich unglaublich klar sein in unseren Abläufen. Aber eine Chance hat man immer.“
Die Entwicklung der vergangenen Wochen stimmt ihn jedenfalls positiv. „Wir haben gute Schritte gemacht. Bis das in die Perfektion kommt, die Abläufe automatisch sind, dauert es aber“, verwies Sageder auch auf seine Zeit als Assistent von Oliver Glasner in Wolfsburg. „Da hat es ein halbes Jahr gebraucht.“
Von Christoph Gaigg