Formel 1 2024: Vieles neu und doch alles beim Alten

So viele Rennen wie nie könnte Red Bull heuer gewinnen, fürchtet die Konkurrenz zurecht

24 Rennen in 21 Ländern. Die Formel 1 inszeniert 2024 ihre bisher längste Saison. Diese beinhaltet auch drei Termine an einem Samstag, den Anfang macht bereits der Auftakt-Grand-Prix in Bahrain. Schon vor dem Saisonstart wurde etwa der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari mit 2025 bekannt, dazu kommt der Wirbel um Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Sportlich droht erneut Langeweile, die WM dürfte wieder zur Spaziergang für Red Bull und Champion Verstappen werden.

Die jüngsten Testfahrten auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir zeigten, dass Red Bull über eine Grand-Prix-Distanz weiter einsame Spitze ist. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auto“, resümierte Max Verstappen, der 2024 seinen vierten Titel in Serie anstrebt. „Natürlich wollen wir nicht übermütig werden und müssen sicherstellen, dass wir alles richtig machen, um ein erstes starkes Wochenende zu haben.“

In der Vorsaison dominierte der Niederländer und sammelte 19 Siege, 21 Podestplätze und startete 12-mal von der Pole Position. Red Bull Racing gewann auf dem Weg zum sechsten Konstrukteurstitel 21 von 22 Rennen. Manche Simulationen anhand der Bahrain-Daten legen jedoch nahe, dass der RB20 im Renntrimm bis zu eine Sekunde pro Runde schneller sein könnte als die Verfolger.

„Die haben beliebig schnelle Zeiten fahren können an dem Wochenende“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Aber es ist Racing. Die Dinge können immer anders laufen.“ Bei Mercedes selbst deutete die Rennsimulation „darauf hin, dass wir besser aufgestellt sind als im letzten Jahr“. Vorsichtiger Optimismus herrscht auch bei Ferrari. „Red Bull ist immer noch schneller, aber wir haben eine stärkere Basis im Vergleich zum letzten Jahr“, meinte Charles Leclerc.

Bei Mercedes droht im Laufe des Jahres allerdings Unruhe wegen des bereits fixierten Abgangs von Rekordweltmeister Hamilton. Für die Verantwortlichen um Wolff geht es in nächsten Monaten auch darum, nach möglichen Nachfolgern Ausschau zu halten. Ein Domino-Effekt mit mehreren Transfers könnte folgen. Denn zumindest 13 Fahrerverträge laufen 2024 aus, auch jener von Verstappens Stallgefährten Sergio Perez.

Alte Namen, neues Bild

Über diese Winterpause sind zum ersten Mal in der Geschichte alle Fahrer-Konstellationen gleich geblieben. Neu sind hingegen Name und Erscheinungsbild der Racing Bulls, wie der AlphaTauri-Nachfolger im italienischen Firmenregister heißt. Der offizielle Teamname lautet Visa Cash App RB, neuer Teamchef ist Ex-Ferrari-Technikchef Laurent Mekies. Alfa Romeo wird heuer als Sauber an den Start gehen, offiziell unter dem Namen Stake F1 Team Kick Sauber. Im technischen Bereich blieben größere Änderungen aus, die Boliden sind mehr oder weniger Weiterentwicklungen aus dem Vorjahr.

Der Rennkalender umfasste noch nie so viele Rennen. So kehren der Große Preis von China in Shanghai zurück, auch Imola, 2023 wegen Überschwemmungen abgesagt, ist wieder im Programm.

Der erste Grand Prix findet am Samstag (16 Uhr/live ServusTV, RTL und Sky) in Bahrain statt. Das ist indirekt dem muslimischen Fastenmonat Ramadan geschuldet, der am 10. März beginnt.

Daher wurde zunächst der Große Preis von Saudi-Arabien auf Samstag vorverlegt. Weil die Formel-1-Regeln mindestens eine Woche Pause zwischen zwei Rennen vorschreiben, wichen auch die Sakhir-Verantwortlichen auf Samstag aus. Der GP von Las Vegas (USA) steigt im November ebenfalls an einem Samstag.

Das Österreich-Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg geht am Sonntag, 30. Juni, über die Bühne. Schon am Samstagvormittag ermitteln die 20 Fahrer in Spielberg den Sprint-Sieger. Insgesamt sind heuer sechs Sprint-Entscheidungen (außerdem Miami, Shanghai, Austin, Sao Paulo und Doha) angesetzt.

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