Formel 1: Dreikampf um Konstrukteurs-WM spitzt sich in Katar zu

McLaren liegt zwei Rennen vor Saisonende knapp vor Ferrari und deutlicher vor Red Bull Racing

Nach der Titel-Krönung von Max Verstappen in Las Vegas geht es kurz vor dem Ende der Formel-1-Saison noch um die Konstrukteurs-WM. Mit McLaren, Ferrari und Red Bull Racing kämpfen drei Teams um den Gewinn der begehrten Mannschaftswertung, praktisch gesehen hat der Austro-Rennstall aber kaum Chancen auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Beim vorletzten Grand-Prix-Wochenende des Jahres in Katar, wo der letzte Sprint auf dem Programm steht, könnte eine Vorentscheidung fallen.

Denn McLaren liegt 24 Punkte vor Ferrari, womit der britische Traditionsrennstall nach dem ersten Konstrukteurstitel seit 1998 greift. Die Ferrari-Durststrecke hält seit 2008 an. Für eine mögliche Vorentscheidung müsste das Papaya-Team seinen Vorsprung um 21 Punkte ausbauen. Alles läuft ohnehin auf ein Duell zwischen Woking (McLaren) und Maranello (Ferrari) hinaus, weil die Bullen bereits einen Rückstand von 53 Zählern haben.

Marko-Kritik an Perez

Das hat vor allem einen Grund: Sergio Perez sammelte bisher 251 Punkte weniger als Teamkollege und Weltmeister Verstappen. „Dann ist klar, dass sich der Konstrukteurstitel nicht ausgeht. Der Rückstand zwischen den zwei Piloten ist bei uns weitaus am höchsten“, betonte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko in Las Vegas im ORF-Interview. Über die RB-Zukunft von Perez werde unmittelbar nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi entschieden, sagte der 81-jährige Steirer.

Bei McLaren ist der Niveau-Unterschied zwischen Lando Norris und Oscar Piastri (72 Punkte) deutlich geringer, genauso wie bei Ferrari zwischen Charles Leclerc und Carlos Sainz (60). In Las Vegas, wo Perez als Zehnter nur einen Punkt ergatterte, verkürzte die Scuderia ihren Rückstand in der Teamwertung um eine Kleinigkeit. Mercedes ist trotz des Doppelsieges von George Russell und Lewis Hamilton in der Glücksspielmetropole auf Platz vier einzementiert.

McLaren mit guten Erinnerungen an Katar

Auf dem Lusail International Circuit geht es im Sprint am Samstag (15.00 Uhr) erstmals um Punkte, die Favoritenrolle ist auch im Grand Prix am Sonntag (17.00 Uhr/jeweils live ServusTV, Sky) offen. Im Vorjahr stand Piastri im Sprint erstmals in der Motorsport-Königsklasse am obersten Stockerl, beim Grand-Prix-Sieg von Verstappen tags darauf fuhren Piastri und Norris knapp hinter dem Niederländer über die Ziellinie. „Der Kurs und die Bedingungen in Katar sollten uns besser liegen als voriges Wochenende. Deswegen bin ich gespannt, was wir leisten werden“, sagte Norris.

Auch Mercedes-Boss Toto Wolff war zuversichtlich. „Wir haben sicher von der nächtlichen Kälte in Las Vegas profitiert, aber das Layout in Katar sollte den Stärken unseres Autos entgegenkommen“, erklärte der Wiener. Aufgrund der Klima-Optimierung des Rennkalenders findet das Rennwochenende heuer nicht mehr Anfang Oktober, sondern direkt vor dem Saisonabschluss in Abu Dhabi statt. Trotzdem musste der F1-Tross unmittelbar nach dem Spektakel in den USA quer über den Globus nach Lusail übersiedeln.

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