Es war Punkt 16.26 Uhr, als im restlos ausverkauften Hofman-Personal-Stadion in Linz alle Dämme gebrochen sind und der Traum vom Aufstieg in die Fußball-Bundesliga wahr wurde. Denn zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Match des GAK in Dornbirn (1:1) abgepfiffen.
Drei lange Minuten davor hatte der FC Blau-Weiß Linz mit einem 2:1 gegen die Amateure von Sturm Graz seine Pflicht erfüllt. Dazu waren aber Nerven aus Stahl notwendig.
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Während Rivale GAK in Dornbirn nicht gewinnen durfte und sich im Ländle zu Beginn sichtlich schwertat, kamen auch die Linzer nicht so recht ins Spiel und dem Team waren die Nervosität und der Druck deutlich anzumerken. Und als in Minute 32 Neo-Sportchef Christoph Schösswendter einen von Goalie Nicolas Schmid abgewehrten Schuss ins eigene Tor bugsierte, war fast alle Hoffnung verloren.
Doch Blau-Weiß startete wie aus der Pistole geschossen in die zweite Hälfte und es dauerte nur drei Minuten, bis man sich dafür belohnen konnte. Eine Flanke von Simon Pirkl verwertete Ronivaldo an der langen Ecke per Kopf. Während es immer wieder bange Blicke nach Dornbirn gab, haderten die Linzer mit der eigenen Chancenauswertung. Fabian Windhager (50.), Fally Mayulu (60.) und erneut Ronivaldo (74.) vergaben beste Möglichkeiten. Bis zur endgültigen Erlösung sollte es noch bis Minute 86 dauern.
„Goldköpfchen“ Mitrovic traf mittels Latte
Nach einer Ecke von Marco Krainz stieg Danilo Mitrovic am höchsten und köpfte via Unterkante der Latte den Ball einen Hauch über die Linie. Ein echtes Wembley-Tor, bei dem wohl lange diskutiert wird, ob der Ball wirklich über der Linie war.
Nur Sekunden später ging Dornbirn gegen den GAK in Führung und das Fußballwunder wurde langsam Realität. Als das Spiel in Linz beendet war herrschte im Stadion gespenstische Stille, alle Blicke richteten sich in Richtung Vorarlberg. Wo der GAK zweimal an der Stange scheiterte, ausgleichen konnte, am Ende aber den benötigten Sieg nicht einfuhr und der blau-weiße Partymarathon volle Fahrt aufnahm.
„Es allen gezeigt, die uns abgeschrieben haben“
„Wir haben es einfach verdient. Ich bin so stolz auf das Team und den Verein“, verriet ein zu Tränen gerührter Trainer Gerald Scheiblehner. Kapitän Michael Brandner ließ seinen Emotionen freien Lauf: „Wir haben es allen gezeigt die uns bereits abgeschrieben haben. Jetzt stehen wir verdient ganz oben. Das ist der schönste Lohn für all die harte Arbeit.“ Torschützenkönig Ronivaldo sprach „vom schönsten Tag in meinem Leben“.
Viele Fragezeichen bei Vorwärts Steyr
Tristesse pur herrschte indes bei Vorwärts Steyr. Mit dem 0:3 gegen die Admira ist der Abstieg in die Regionalliga besiegelt und flossen die Tränen. Lange stand es in der Südstadt in einem chancenarmen Match 0:0, als Vorwärts in der Schlussphase mehr riskieren und aufmachen musste, schlugen die Niederösterreicher durch Malicsek (75.), Davies (93.), Schmidt (96.) dreimal zu und besiegelten den SKV-Abstieg.
Nun steht man vor vielen Fragezeichen. Die geplante Teilrenovierung des Stadions wackelt ebenso wie der Stuhl von Trainer Daniel Madlener. Bei nur acht Siegen aus 30 Spielen sprach der 58-Jährige trotz Abstiegs von „nicht zu übersehender, positiver Entwicklung.“ Eine Aussage, die wohl nicht nur in Steyr für Kopfschütteln sorgt.