Ohne den Lokalrivalen Everton würde es den FC Liverpool in seiner heutigen Form nicht geben. Die Gründung des LFC hängt nämlich eng mit dem Nachbarn und den Entscheidungen des damaligen Brauereibesitzers John Houlding zusammen.
Dieser verpachtete Everton an der Anfield Road ein Gelände, auf dem der Fußballverein fortan seine Heimspiele austragen konnte. Im Jahre 1892 erhöhte Houlding die Pacht aber um das Zweieinhalbfache. Man verließ die Anfield Road und errichtete nur wenige hundert Meter daneben ein eigenes Stadion, den heutigen Goodison Park.
Keine Spieler vorhanden
Houlding gründete daraufhin den FC Liverpool, der weiterhin an der Anfield Road spielen sollte. Rasch stand man aber vor einem echten Problem. Der Klub hatte zwar ein Stadion, aber kein Personal zur Verfügung. John McKenna, der erste Manager Liverpools, fuhr kurzerhand nach Schottland und verpflichtete 13 Spieler auf einen Schlag. Das erste Spiel gewann man gegen Rotherham mit 7:1.
Nachdem die Football League eine Aufnahme Liverpools verweigert hatte, startete die Mannschaft in der Lancashire League. Man gewann die Liga und wurde für die darauffolgende Saison in die Football League aufgenommen. Als Neuankömmlinge startete Liverpool in der Second Division, die sie prompt ohne Niederlage gewannen und somit 1894 in die damalige First Division aufstiegen. 1901 kürte man sich erstmals zum englischen Meister und hatte sich damit in der ersten Liga etabliert.
Verkauf in die USA
Der Aufstieg zum Weltklub war fortan nicht mehr aufzuhalten. Während man in England die Liga teils nach Belieben dominierte, konnte man 1977 den ersten internationalen Titel feiern und kürte sich mit einem 3:1 gegen Mönchengladbach zum Europapokalsieger der Landesmeister. Bis heute sollten fünf weitere Triumphe (zuletzt 2019) folgen.
Anno 2010 stand der damals völlig überschuldete Verein zum Verkauf. Die „Fenway Sports Group“ fungiert seither als Eigentümer. Zuletzt wurden die Spekulationen über einen Besitzerwechsel wieder lauter. Wie der „Mirror“ berichtete, soll die aktuelle Besitzerfamilie einen Verkaufspreis von rund 4,6 Milliarden Euro anstreben.
Von Christian Baumberger