Historischer Befreiungsschlag

Blau-Weiß-Kicker „ersangen“ sich nach erstem Sieg einen freien Sonntag

Die idyllische Tiroler Bergkulisse hinter dem Innsbrucker Tivoli war ein würdiger Rahmen für den ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte des FC Blau-Weiß Linz.
Die idyllische Tiroler Bergkulisse hinter dem Innsbrucker Tivoli war ein würdiger Rahmen für den ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte des FC Blau-Weiß Linz. © APA/EXPA/Adelsberger

Kritiker sprachen dem FC Blau-Weiß Linz (voreilig?) die Bundesliga-Tauglichkeit ab. Nun konnte beim 4:2 in Innsbruck gegen die WSG Tirol erstmals das Gegenteil bewiesen und der historische erste Sieg der Vereinsgeschichte im Oberhaus gefeiert werden.

Zwei Premierentreffer

Dank eines Blitzstarts: Torjäger Ronivaldo erzielte bereits in Minute zwei seinen zweiten Bundesliga-Treffer.

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Dank zweier Premieren-Schützen: Paul Mensah (11.) und Neuzugang Conor Noß (52.) trafen erstmals in Liga eins.

Dank neuer Spielweise: Die Mannschaft verteidigte tiefer und flexibler, sprich unterschiedlich hoch — und fühlt sich wohl dabei.

Dank großer Moral: Weder der Anschlusstreffer zum 2:1 noch jener zum 4:2 nach einem großem Patzer von Keeper Nicolas Schmid, ließ die Linzer im Kellerduell nervös werden.

„Ein Riesen-Schub für die Mannschaft, wir gehen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause“, freute sich Trainer Gerald Scheiblehner über den Erfolg und die Weitergabe der Roten Laterne. Nachsatz: „Jetzt müssen wir weiterarbeiten.“

„A schware Partie“

Getreu diesem Motto strich der Coach auch nicht einfach das Sonntagstraining, sondern: „Ich hab‘ den Spielern gesagt, sie bekommen frei, wenn sie auf der Heimfahrt ein Lied singen“, erzählte der 46-Jährige. Gesagt, getan. Kapitän Michael Brandner und Co. trällerten inbrünstig „Ham kummst“ von Seiler und Speer. Damit stand nach der Ankunft in Linz dem Feiern nichts mehr im Wege. „Das haben sie sich auch verdient“, schmunzelte Scheiblehner.

Die „Königsblauen“ hoffen nun, dass es in der Bundesliga sportlich immer seltener heißt: „Letzte Nocht, woa a schware Partie“…

Von Tobias Hörtenhuber