Der Abgang von Sturm-Graz-Sportchef Andreas Schicker zum deutschen Fußball-Bundesligisten Hoffenheim naht. „Ich bin mit meinen Gesprächen mehr oder weniger durch“, sagte Schicker zu Sky nach dem fulminanten 5:0-Heimsieg der Grazer gegen Salzburg am Sonntag. Vollzug in der Causa aber dementierten sowohl Schicker als auch Sturm-Präsident Christian Jauk. „Es gibt noch keine Einigung, es gibt Gespräche“, sagte Jauk.
Dem Vernehmen nach geht es lediglich um letzte Details. Beide Vereine seien auf einem guten Weg, berichtete Schicker. Er geht von Klarheit „in den nächsten zwei, drei Tagen“ aus. „Ich hoffe auch, dass es eine Lösung gibt, weil ich denke, dass der Zeitpunkt für einen Sportdirektoren-Wechsel im Monat Oktober, November ein sehr guter ist. Es gibt Zeit für mich und meinen möglichen Nachfolger, die Abläufe kennenzulernen.“
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„Wir wollen eine Lösung, wo wir alle hinausgehen und uns in die Augen schauen können“, erklärte indes Jauk. Schicker ist seit 2018 in Graz tätig, seit 2020 erfolgreich als Geschäftsführer Sport. Er gilt gemeinsam mit Christian Ilzer als Erfolgsarchitekt des amtierenden Doublesiegers, mit Sturm hat er drei Titel gefeiert und Millionen-Transfers abgewickelt. Interessant: Sowohl Ilzer als auch Schicker gaben sich zur Zukunft des Trainers in Graz bedeckt. Schicker sagte aber auch: „Die Position ist klar besetzt in Hoffenheim und ich bin noch nicht dort.“
Die Begehrlichkeiten und Schickers Werdegang machen den Präsidenten sichtlich stolz. „Er ist jetzt viereinhalb Jahre (Sport-Geschäftsführer) bei uns. Damals, wie ich ihn quasi erfunden habe, hatte er nicht die Erfahrung, ich bin kritisiert worden für einen Lehrling“, rekapitulierte Jauk. „Vom Lehrling zum in Deutschland begehrten Superstar ist ein schöner Weg für ihn und letztlich auch für unsere Entscheidung.“
Mögliche Nachfolger wollte der Club-Boss der Grazer zum aktuellen Zeitpunkt nicht kommentieren. Paul Pajduch, der im Sommer vom Chefscout zum Technischen Direktor befördert wurde, ist laut Kleine Zeitung indes kein Nachfolgekandidat. Er könnte Schicker vielmehr nach Hoffenheim folgen. Für den „Baumeister des Rekordhochs“ würde ein siebenstelliger Eurobetrag in die Murstadt fließen, schrieb die KLZ.
In Hoffenheim würde Schicker auf Nachwuchs-Chef Frank Kramer folgen, der nach der Trennung von Alexander Rosen Ende Juli das Amt als Sport-Geschäftsführer interimsmäßig übernommen hatte.