KTM-Werksfahrer bleiben den Ducati-Piloten auf den Fersen

Sekundenbruchteile trennten die Fahrer bei den ersten Trainingsrunden am Misano World Circuit

Vor den Toren San Marinos brüllen wieder Motoren. Die MotoGP bat am Freitagmorgen zum ersten Training für den Gran Premio Red Bull di San Marino e della Riviera di Rimini, wobei Jorge Martin (Ducati Pramac Racing) ganz knapp die Nase vorne hatte. Der Spanier lag nur hauchzarte 34 Tausendstelsekunden vor Landsmann Marc Marquez (Gresini Ducati), der letzten Sonntag in Aragon nach 1043 Tagen wieder ein MotoGP-Rennen gewinnen konnte.

Beeindruckend war auch der Start ins Wochenende für KTM, Pol Espargaro (Red Bull KTM) raste auf der RC16 zur drittschnellsten Zeit. Der Südafrikaner Brad Binder als Siebenter und Pedro Acosta (Red Bull GasGas Tech3) auf Rang zehn bestätigten den starken Eindruck, den die Innviertler Werksmannschaft in Mittelitalien vorerst hinterließ.

Die Protagonisten waren in der ersten Trainingseinheit nur durch Wimpernschläge getrennt, der achtschnellste Ducati-Weltmeister Francesco Bagnaia war nicht einmal eine halbe Sekunden langsamer als Martin.

Im zweiten Trainingslauf herrschten in der Königsklasse dann wieder die gewohnten Verhältnisse, die fünf Ducatisti Bagnaia, Marquez, Martin, Morbidelli und Bastianini fuhren vorne weg, GasGas-Pilot Pedro Acosta durchbrach als Sechster die italienische Phalanx.

Die KTM-Treiber Jack Miller, Brad Binder und Pol Espargaro auf den Rängen zehn, elf und dreizehn waren ebenfalls keine Sekunde langsamer als der Trainingsschnellste Bagnaia.

Rasante Geschichte

Der Misano World Circuit seit 1972 ist das schlagende Herz einer Region, deren Leidenschaft für alles brennt, was schnell fahren kann. Rennmaschinen auf zwei und vier Rädern, Lastwagen, Rallye- oder Rundstreckenboliden, bis zu 600.000 Zuschauer pilgerten an den Wochenende an die dreieinhalb Kilometer lange Strecke vor den Toren Riminis.

Italienische Zweirad-Helden, wie Pier Paolo Bianchi, „Dottore“ Valentino Rossi, oder Marco Simocelli, nach seinem frühen Tod Namensgeber der Strecke, starteten hier ihre Rennfahrerkarrieren und fuhren sich in die Herzen der Fans.

In den letzten Jahrzehnten wurde der World Circuit mehrfach umgebaut und erweitert, knapp mehr als vier Kilometer schnelle, aber schwierige Piste und Plätze für 100.000 Fans sorgen heutzutage für die sprichwörtliche Misano-Gänsehaut bei den Piloten.

Am Samstag geht es mit den Trainingsläufen und Qualifyings ab 8:40 Uhr los, am Sonntag werden ab 11 Uhr die Rennläufe in den Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP absolviert.

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