LASK krönte große Gugl-Heimkehr mit Last-Minute-Sieg

Gänsehautmomente bei der feierlichen Eröffnung der Raiffeisen Arena

Die Fans auf der ASK-Tribüne (die „schwarz-weiße Wand“) sorgten für tolle Stimmung. © Dostal/picturedesk.com

Am Ende hatte fast niemand mehr damit gerechnet – doch in der 94. Minute krönte Fußball-Bundesligist LASK die große Heimkehr in die neue Raiffeisen Arena und feierte vor 12.000 Zuschauern gegen Austria Lustenau einen 1:0-Sieg. Marin Ljubicic brachte die Gugl mit seinem Elfmetertor zum Beben.

Die Chronologie der Eröffnung

Um 17.42 Uhr öffnete das ASK-Fandorf in der neuen Raiffeisen Arena erstmals seine Pforten, um die ersten Anhänger, die bereits sehnsüchtig mit den Hufen scharrten, einzulassen.

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Eine knappe Dreiviertelstunde später leuchteten Tausende Augen erneut auf, als die LASK-Anhänger zu den Klängen von „Tage wie diesen“ erstmals den Prachttempel auf der Linzer Gugl betreten durften. Der 24. Februar 2023 — ein Tag für die Geschichtsbücher im österreichischen Fußball.

Zum ersten Mal am Feld

Die nächsten Gänsehautmomente folgten: Begleitet von stimmgewaltigen Sprechchören der mit 4500 Fans rappelvollen schwarz-weißen Wand wurde erst Goalie Alexander Schlager (19.39 Uhr) und 14 Minuten später die Mannschaft zum ersten Mal in der neuen Heimat begrüßt.

Zwischen der Landeshymne von Hanna Kastner und dem Auftritt von Geigerin Mia Nova heizte Stadionsprecher Wolfgang Fröschl mit der ersten Mannschaftsaufstellung so richtig ein und feierte Philipp Wiesinger, der nach über zehn Monaten zum ersten Mal in einem Pflichtspiel auflief, ab.

Der erste Einmarsch

Um 20.27 Uhr betraten die beiden Teams zu den Klängen von AC/DC und „Thunderstruck“ erstmals den heiligen Rasen — gewürdigt von den Fans mit einer ersten Choreographie über die gesamte Stehplatztribüne.

„Stadion auf der Gugl – die schwarz-weißen Götter sind zurück am Olymp“ ließen die schwarz-weißen Anhänger, die zwei Wochen lang im Schichtbetrieb an dem Werk gearbeitet hatten, ausrichten.

Pünktlich nach 19:08 Minuten stimmte die ASK-Tribüne erstmals den ASK-Wechselgesang an, rund zehn Minuten später hallte erstmals ein „Steht auf, wenn ihr LASKler seid“ durch die Arena. Übrigens kurz nach dem ersten gefährlichen Linzer Torschuss von Keito Nakamura. Die erste Gelbe Karte ging — nona, wäre man fast geneigt zu sagen — an LASK-Trainer Didi Kühbauer.

Bis zum ersten Tor hingegen mussten sich die Anhänger aber bis kurz vor dem Schlusspfiff gedulden. Die Schwarz-Weißen taten sich trotz Feldüberlegenheit und deutlich mehr Ballbesitz anfangs schwer, gefährlich zu werden. In den Minuten vor der Pause hatten die Athletiker dafür gleich mehrmals die Führung am Fuß, scheiterten jedoch mit guten Gelegenheiten am starken Lustenau-Keeper Dominik Schirl.

Diese Drangphase endete aber mit der Halbzeit wieder, im zweiten Abschnitt zeigte sich ein ähnliches Bild wie in der Anfangsphase: Der LASK spielbestimmend, ohne jedoch die richtigen Mittel zu finden, um die kompakte Lustenauer Defensive zu knacken. Mit Fortdauer der Partie kamen sogar die Vorarlberger immer besser ins Spiel. Zwar wurde der Aufsteiger auch nur selten gefährlich, hielt aber die Linzer in Hälfte zwei weitgehend vom eigenen Sechzehner fern.

Sieg dank Elfer-Geschenk

Doch die lange Zeit enttäuschende Offensiv-Leistung der Oberösterreicher fand in der Nachspielzeit noch ein Happy End. Der eben erst eingewechselte Florian Flecker ging im Strafraum zu Boden, was Schiedsrichter Harald Lechner als Elfmeter-würdiges Foul wertete! Trotz Überprüfung des Video-Referees hielt die höchst fragwürdige Entscheidung stand, sehr zum (verständlichen) Ärger der Gäste. Dem LASK war’s egal, Marin Ljubicic verwandelte cool in die Mitte – und brachte die schwarz-weiße Wand in der 94. Minute doch noch zum Beben.

Regen kein Problem, einige Autos schon

Regen-Umhänge und -Mäntel, Schirme oder kreative Lösungen wie ein Einkaufssackerl am Kopf prägten vor dem Match das Bild der Fans, die dem Regen trotzend zu Fuß zur Raiffeisen Arena wanderten. „Das ist mir egal, ich freue mich auf das neue Stadion und einen Sieg des LASK“, erzählte der kleine Max.

Ein Großteil reiste zudem öffentlich an, die neue Busspur sorgte für problemloses Vorankommen — fast. Denn für einige Autofahrer war es ein teurer Abend. „Ein Wahnsinn, ich bin im Dauereinsatz“, erzählte ein Fahrer eines Abschleppdienstes während er einen BMW, der auch einen Strafzettel an der Windschutzscheibe hatte, anhob. Vor allem zwischen den Einfahrten zum Stadion-Parkplatz missachteten zahlreiche Lenker das temporäre Halte- und Parkverbot. Um 19 Uhr war dann wirklich die gesamte Spur frei.

Im Gegensatz zu den Abschleppdiensten dürfte der Regen jener Pizzeria, die extra einen Getränkestand für die wanderenden Fans aufgebaut hatte, ziemlich vermiest haben.

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