Titelverteidiger Salzburg steht unter Druck. Nach dem 1:1 gegen Rapid am vergangenen Wochenende ist der Vorsprung auf Sturm Graz in der Fußball-Bundesliga auf drei Punkte geschmolzen, am Freitag (19.30 Uhr) steht das Auswärtsmatch beim LASK an. Jenem LASK, der bisher durchs Frühjahr taumelte und darauf hofft, dass der Trainerwechsel von Thomas Sageder zu Maximilian Ritscher die Saisonziele noch zu retten vermag. „Das ändert für uns nichts“, stellte Salzburg-Cheftrainer Gerhard Struber klar.
Nach dem 1:0 bei Sturm Graz am 31. März war Salzburgs Welt noch in Ordnung. Doch der Wind hat sich gedreht. Wenige Tage danach schieden die Mozartstädter gegen Sturm im Cup-Semifinale aus, am vergangenen Sonntag folgte zuhause gegen Rapid der nächste Rückschlag. Nach später 1:0-Führung kassierte die Struber-Elf in der Nachspielzeit noch den Ausgleich und muss sieben Runden vor Saisonende um den elften Meistertitel en suite bangen. „Es wird bis zum Schluss eng“, prophezeite Mittelfeldspieler Mads Bidstrup.
Pflichtsieg in Linz
Nun ist Salzburg beim „neuen“ LASK gefordert, ein weiterer Ausrutscher ist verboten. „Wir wollen alles für uns in eine Richtung bewegen, um drei Punkte mitzunehmen“, stellte Struber fest. Man habe „unter der Woche gut trainiert und auch viel gesprochen, um unsere Themen aus den letzten beiden Spielen bestmöglich aufzuarbeiten“. Nicht zuletzt die Kreativität und Durchschlagskraft im Spiel nach vorne wurde zuletzt vermisst.
Dass sich mit Fernando eine gefährliche Offensivwaffe verletzte und für den Rest der Saison ausfällt, macht die Aufgabe nicht leichter. Auch Mittelfeldmann Maurits Kjaergaard fehlt verletzt, immerhin könnte Kapitän und Außenverteidiger Amar Dedic nach seiner Knöchelblessur wieder zurückkehren. „Die Verletzungen von Fernando und Kjaergaard sind natürlich alles andere als positiv, aber wir haben andere Spieler, die unser volles Vertrauen genießen und mit denen wir drei Punkte holen wollen“, betonte Struber.
„Die letzten Duelle mit dem LASK waren eng und hart umkämpft. Das wird am Freitag sicherlich wieder so sein“, vermutete Innenverteidiger Strahinja Pavlovic. In der Liga siegte einmal der LASK und einmal Salzburg jeweils auswärts mit 1:0, im Cup-Viertelfinale setzte sich Salzburg in Linz mit 3:2 durch. In der Meistergruppe ist der Ligakrösus seit 16 Spielen ungeschlagen, gegen den LASK gab es in acht Spielen der zweiten Saisonphase sieben Siege.
Das Auftreten der Linzer darf jedenfalls mit Spannung erwartet werden. Am Mittwoch trennten sich die auf Platz vier abgerutschten Athletiker nach rund neun Monaten von Sageder, um mit „neuen Impulsen“ das Saisonziel Platz drei noch zu retten. Sageders einstiger Co-Trainer Ritscher nimmt als Interimscoach diese Herausforderung an. „Die Dinge werden sich nicht sehr viel ändern, ich will den Weg fortsetzen“, kündigte der 30-Jährige an. „Wir können aber noch kompakter werden mit und gegen den Ball und geschlossener auftreten. Das kann ein großer Hebel sein.“
„Füreinander einstehen, zusammenrücken“ müsse das Motto am Freitagabend sein. „Es wird wieder ein sehr intensives Spiel, aber wir haben den Anspruch, dieses Spiel gewinnen zu wollen. Wir bereiten die Mannschaft gut darauf vor, trotz der Veränderungen, die für eine Mannschaft nicht ganz einfach sind“, erklärte Ritscher.
Nach acht Ligapartien mit nur einem Sieg (1:0 gegen Klagenfurt) und drei erzielten Treffern soll das Ruder herumgerissen werden. Der verletzte Kapitän Robert Zulj steht weiterhin nicht zur Verfügung, auch Rene Renner und Ibrahim Mustapha sind weiterhin verletzt. Defensivmann Philipp Ziereis ist aber wieder einsatzbereit.