Deutschlands Fußball-Teamchef Julian Nagelsmann hat volles Verständnis dafür, dass der auch für Österreich spielberechtigte Paul Wanner eine Einladung für die deutsche Nationalmannschaft vorerst ausschlägt. „Ich fand die Absage nicht dramatisch, das wird sehr heiß gekocht“, sagte Nagelsmann am Montag in Frankfurt und betonte: „Die Aussage, die er getroffen hat, ist sehr reif, sehr gut für 18 Jahre, dass er sich einfach noch nicht auf dem Niveau sieht.“
Der vom FC Bayern München an den 1. FC Heidenheim ausgeliehene Wanner hat sich noch nicht entschieden, ob er künftig für Deutschlands oder Österreichs A-Nationalmannschaft spielen will. Derzeit kommt er in der deutschen U21 zum Einsatz. Für Nagelsmann ist es wichtig, dass es ein Spieler aus voller Überzeugung mache, dass er stolz sei, für seine Nation zu spielen.
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Wanner wurde in Österreich geboren, wuchs größtenteils in Deutschland auf. Für den Deutschen Fußball-Bund lief er auch in der U17, U18 und U20 auf. Seine Mutter ist Österreicherin, sein Vater Deutscher. Der Offensivspieler hatte wiederholt gesagt, dass er bei seiner Nationalmannschaftszukunft nichts überstürzen will und am liebsten erst einmal ein Jahr Bundesliga spielen möchte.
„Wir haben schon die Fantasie, dass er bei uns auch für einen WM-Kader eine Rolle spielen kann, wenn es in der Entwicklung gut weitergeht“, ergänzte Nagelsmann, der guter Dinge ist: „Er hat jetzt nicht gesagt: ‚Du bist ein Vollblinder und ich habe keine Lust, unter dir zu trainieren‘. Sondern er hat ja eine gute Begründung und dann ist es auch okay für mich.“