Der grau-lila Boden im Design Center erwies sich als kein guter für Österreichs beste Tennis-Spielerinnen: Neun Matches absolvierten diese heuer beim Heimturnier in Linz — kein einziger Satz ging an Rot-Weiß-Rot.
Nach sechs verlorenen Quali- und zwei Doppelmatches verabschiedete sich Julia Grabher als einzige Vertreterin im Hauptbewerb ebenfalls in Runde eins. „Ich bin mega, mega enttäuscht, konnte meine Leistung nicht bringen“, seufzte die 26-Jährige nach dem 6:7 (2), 2:6 gegen die US-Amerikanerin Madison Brengle (WTA-82.).
Damit muss das Linzer Tennis-Event auch nach dem Umzug von der Gugl weiter auf den ersten Einzelsieg einer Lokalmatadorin seit Patricia Mayr-Achleitner 2013 warten (14 Pleiten, siehe Kasten unten).
Die richtige Mischung nicht gefunden
Grabher scheiterte gegen die Defensivspezialisten vor allem an sich selbst — mit 51 (!) Eigenfehlern schenkte sie der 32-jährigen Brengle praktisch den Sieg. „Bei so vielen Fehlern ist es egal, wer auf der anderen Seite steht“, meinte Grabher. „Auf so einem Niveau darf das nicht passieren.“
Vor allem beim Return agierte sie viel zu ungeduldig, dabei servierte Brengle nie schneller als 132 km/h. Auch die Umstellung auf eine defensivere Spielweise wollte an diesem Tag nicht gelingen.
„Ich habe die Mischung nicht gefunden — entweder war es zu viel oder zu wenig“, haderte die Nummer 90 der Welt. Ob sie etwas Positives mit nach Dubai nehmen kann, wo nächste Woche die Quali zu einem WTA1000er ansteht? „Aus jedem Match kann man etwas Positives mitnehmen. Ich habe gute Punkte gespielt, aber es waren zu wenige.“
Von Tobias Hörtenhuber