Norwegen ist nach Österreichs Sieg in Kasachstan im Aufstiegsrennen der Nations-League-Gruppe B3 nachgezogen. Nach einem 4:1 (2:1) in Slowenien am Donnerstag halten Erling Haaland und Co. wie Österreich bei zehn Zählern. Die am Sonntag zum Abschluss in Wien gastierenden Slowenen sind aus dem Rennen um den direkten Einzug in Liga A. Frankreich enttäuschte im von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleiteten Heimspiel gegen Israel mit einem 0:0. Italien gewann in Belgien 1:0.
Die Norweger schlugen in Ljubljana früh zu. Sloweniens Torhüter Jan Oblak beförderte den Ball nach vorne, der kam aber umgehend retour. Antonio Nusa ließ seine Gegenspieler stehen und schloss erfolgreich ab (4.). Die Slowenen zeigten sich wenig beeindruckt und kamen per Elfmeter zum Ausgleich. Jan Mlakar köpfelte an die Latte, wurde dabei aber von Norwegens Torbjörn Heggem im Luftkampf getroffen. Der englische Referee Michael Oliver zeigte nach einem VAR-Eingriff auf den Punkt, Benjamin Sesko (21.) ließ sich die Chance nicht entgehen.
Haaland setzte sich nach einer knappen halben Stunde erstmals richtig in Szene, traf dabei die Außenstange. Im Duell der beiden Stürmerstars sorgte auch Sesko immer wieder für Hochbetrieb im norwegischen Strafraum. Slowenien war nach dem Ausgleich die bessere Mannschaft, ging aber mit einem Rückstand in die Pause: Haaland war kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einem Lochpass auf und davon und ließ Oblak keine Chance (45.).
Sesko profitierte kurz nach Seitenwechsel fast von einem Patzer der Norweger, diese retteten im Verbund noch vor der Linie. Wieder war es Nusas individuelle Klasse, die Norwegen den dritten Treffer brachte. Der Leipzig-Profi ging erneut ins Dribbling, sein leicht abgefälschter Schuss senkte sich am verdutzten Oblak vorbei ins Tor (59.). Der für Nusa eingewechselte Jens Petter Hauge (83.) traf nach Haaland-Vorarbeit noch zum 4:1. Norwegen ist am Sonntag daheim gegen Kasachstan im Einsatz. Sollten die Österreicher und die Skandinavier nach dem Gruppen-Finish punktegleich sein, würde das ÖFB-Team aufgrund der direkten Duelle (1:2,5:1) die Nase vorne haben und aufsteigen.
Im Stade de France der Pariser Vorstadt St. Denis war die Anspannung vor Anpfiff groß. Nach einem Aufruf der israelischen Regierung, das Spiel zu meiden, war das 80.000 Plätze fassende Stadion nur mit rund 20.000 Besuchern gefüllt. Eine kleine Fanschar aus Israel zeigte sich mit Fahnen und Schals. Die französischen Behörden hatten die Sicherheitsvorkehrungen für das Spiel erheblich verschärft. Etwa 4.000 Polizisten und Gendarmen sollen im und um die Arena im Einsatz gewesen sein, Elite-Einheiten sicherten das Areal Stunden vor Spielbeginn.
Im Stadion waren palästinensische Flaggen und politische Botschaften verboten. Als Zeichen der Solidarität zu Israel waren neben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch seine beiden Vorgänger Nicolas Sarkozy und François Hollande live dabei. Sie hörten vereinzelte Pfiffe bei der israelischen Hymne vor Anpfiff.
Die davor punktlosen Gäste mit Salzburg-Mittelfeldmann Oscar Gloukh stemmten sich dem Favoriten danach entgegen. Der bei Bayern München unter Vertrag stehende Torhüter Daniel Peretz entschärfte einen Kopfball von Randal Kolo Muani und ließ sich auch bei einem Schuss von Frankreichs Kapitän N’Golo Kante nicht überraschen. Bei den „Bleus“ hatte Trainer Didier Deschamps auf die Nominierung von Kylian Mbappe verzichtet, obwohl sich der Real-Stürmer fit gemeldet hatte. Chancen gab es dennoch genug für die Franzosen. Peretz erwies sich jedoch unüberwindbar. So scheiterte der französische Jungstar Warren Zaïre-Emery (18) aus wenigen Metern am 24-Jährigen. Peretz hielt auch tief in der Nachspielzeit gegen Christopher Nkunku bravourös.
Italien siegte im Parallelspiel der Gruppe in Brüssel nach einem frühen Treffer von Sandro Tonali (11.). Gianluigi Donnarumma hielt das italienische Tor gegen nach der Pause anstürmende „Rote Teufel“ sauber. In der Tabelle liegt Italien vor dem Schlager gegen Frankreich am Sonntag in Mailand an der Spitze nun drei Zähler voran. Beide Mannschaften stehen im Viertelfinale, Belgien ist aus dem Rennen und spielt nun gegen den Abstieg.
In der Liga B schoss England mit einem 3:0 in Griechenland am vormaligen Spitzenreiter der Gruppe vorbei an die Spitze. Der anstelle von Harry Kane in die Startelf gerückte Ollie Watkins (7.) traf für die „Three Lions“ früh. Die Briten zeigten dann eine abgeklärte Vorstellung. Kane wurde nach 65 Minuten eingewechselt, in der Schlussviertelstunde sorgte Jude Bellingham für die Entscheidung. Der Schuss des Real-Stars prallte von der Stange an den Rücken des griechischen Keepers Odysseas Vlachodimos und von dort ins Tor (78.). Curtis Jones (82.) bügelte das überraschende 1:2 der Engländer im Hinspiel dann endgültig aus.