Oberösterreichs Fußball soll weiblicher werden

Offener Brief von OÖFV-Präsident Gerhard Götschhofer an alle Mitgliedsvereine

Mit einem offenen Brief an die 376 Mitgliedsvereine läutet OÖFV-Präsident Gerhard Götschhofer zum Start in die Frühjahrssaison im Amateurfußball eine Charme-Offensive für mehr Frauen in Führungspositionen ein.

„Ich wende mich ganz bewusst an die Entscheidungsträger unserer Vereine, um Bewusstsein für die Rolle der Frau in den Sportvereinen und die positiven Folgewirkungen zu schaffen. Aktuell sind im OÖ-Fußballwesen nur fünf Prozent aller Personen in Führungspositionen weiblich. Daher mein Appell: Setzen wir uns zum Ziel, mehr Frauen in den Leitgremien der Sportvereine zu etablieren“, forderte Götschhofer. Ziel sei es, die Zahl der Frauen in Führungsfunktionen bis Ende 2026 um mindestens ein Viertel – von derzeit 358 auf künftig 450 – zu erhöhen.

Weibliche Bereicherung

Frauen in einer verantwortungsvollen Führungsposition bringen neue Erfahrungen, Stärken und Perspektiven ein, weshalb ein Verein Entscheidungen und Angebote noch besser an die Bedürfnisse aller Vereinsmitglieder anpassen kann.

Weibliche Vereinsmitglieder fühlen sich mehr wahrgenommen und mit ihren Interessen im Führungsgremium vertreten. Wie nach innen verleihen sie einem Verein ebenso im Außenauftritt neue Facetten, beispielsweise in Gesprächen mit der Gemeinde und Sponsoren oder bei der Erschließung neuer Netzwerke.

Vor allem aber darf man den Multiplikatoreffekt nicht unterschätzen: Frauen in Führungsposition haben eine authentische Vorbildfunktion, sie motivieren andere Frauen, als Spielerinnen, Trainerinnen oder Funktionärinnen wertvoller Teil des Vereinslebens zu werden! Somit sind sie ein wesentlicher Faktor bei der Lösung, wie Amateurfußballvereine den gegenwärtigen Herausforderungen erfolgreich begegnen können.

Der OÖ Fußballverband hat im Herbst im Rahmen eines Ladies Talks den Status quo in Bezug auf die Tätigkeit von Funktionärinnen erhoben und so Erkenntnisse über Hürden, Motive und Bedürfnisse gewonnen.

Bewusstsein schaffen

„Diesen eingeschlagenen Weg werden wir mit Nachdruck weitergehen, um Frauen in ihrem Engagement im Fußball zu stärken. Entscheidend ist es, auf zwei Ebenen die Weichen zu stellen: Einerseits müssen motivierte Frauen gefunden, bestärkt und mit klaren Aufgabenfeldern betraut werden. Andererseits muss speziell in den von Männern dominierten Führungsgremien Bewusstsein geschaffen, der Mehrwert erkannt und das klare Vorhaben verfolgt werden, Frauen in Führungsfunktionen zu installieren“, so Götschhofer in seinem Brief an die Vereine, der auch online unter www.ofv.at zu lesen ist.

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