Österreichs Fußball-Nationalmannschaft bekommt es in der Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Zypern und San Marino zu tun. Das hat die Auslosung am Freitag in Zürich ergeben. Die insgesamt acht Partien werden jeweils an Doppelterminen im Juni, September, Oktober und November 2025 ausgetragen. Der Gruppensieger ist fix für das Turnier in Nordamerika qualifiziert, der Zweite tritt im März 2026 im Play-off an.
Teamchef Ralf Rangnick meinte in einer ersten Reaktion: „Wir werden jeden Gegner absolut ernst nehmen und uns bestmöglich vorbereiten. Klar ist natürlich auch, dass wir diese Gruppe gewinnen wollen.“ Er sei sehr zuversichtlich, betonte der Deutsche. „Wichtig wird sein, dass wir einigermaßen komplett sind.“
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Sein Wunsch, nicht auf eine Mannschaft zu treffen, gegen die man seit seinem Amtsantritt im Juni 2022 gespielt hat, sei in Erfüllung gegangen. „Und auch reisetechnisch sind es gute Gegner.“ Ein Auswärtstrip wie etwa jener im November ins rund sieben Flugstunden entfernte Kasachstan bleibt seinen Kickern diesmal erspart.
Rangnick zeigt Respekt vor Rumänien
Die aus Topf zwei gezogenen Rumänen kamen bei der EM in Deutschland in einer kuriosen Konstellation weiter – sie gewannen die Gruppe mit vier Zählern vor den punktegleichen Belgiern, Slowaken und Ukrainern. Im Achtelfinale war dann mit einem 0:3 gegen die Niederlande Endstation. „Ihr Abschneiden bei der EM, dass sie ihre Gruppe vor Belgien gewonnen haben, zeigt, dass sie ein spiel- und konterstarker Gegner sind“, sagte Rangnick.
Die bisherigen zehn Kräftemessen mit Rumänien endeten aus österreichischer Sicht mit drei Siegen, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen. Zuletzt brachten die Nations-League-Duelle 2020 ein Heim-2:3 und ein Auswärts-1:0. 2009 gewann Österreich in der WM-Quali in Klagenfurt 2:1, in Bukarest holte man ein 1:1.
Die Bosnier stiegen im Herbst unter anderem nach einem 0:7 gegen Deutschland aus der höchsten Nations-League-Spielklasse ab, ihr bisher letzter Pflichtspielsieg liegt 14 Monate zurück. In der Nations League 2018 siegten Edin Dzeko und Co. in Zenica 1:0, das Retourmatch in Wien endete mit einer Nullnummer. Die WM-Quali-Partien 2001 brachten ein 1:1 in Bosnien und ein 2:0 für das Gastgeberteam im Prater, die Gesamtbilanz steht bei drei Remis sowie jeweils einem Sieg und einer Niederlage. „Ein interessanter Gegner, der viele Zuschauer nach Wien mitnehmen wird“, meinte Rangnick.
Gegen Zypern weist die ÖFB-Statistik sechs Erfolge und ein Unentschieden aus. Das Remis (1:1) gab es im bisher letzten Aufeinandertreffen im Februar 2005 im Rahmen eines Testspiel-Turniers auf der Mittelmeer-Insel, das anschließende Elferschießen ging für die Österreicher verloren. Die restlichen sechs Partien fanden ausschließlich im Rahmen von EM- oder WM-Quali statt und endeten mit österreichischen Siegen. Gegen San Marino setzten sich die Österreicher 1998 in zwei EM-Quali-Matches zweimal klar (7:0 heim, 4:1 auswärts) durch.
Rangnicks Schützlinge gelten allein schon aufgrund der Weltranglisten-Platzierungen – Österreich ist 22., Rumänien 38., Bosnien 74., Zypern 130. und San Marino 210 und damit Letzter – als Favorit. Sollte man den Pool auf Rang eins beenden, wäre die erste WM-Teilnahme seit 1998 perfekt. Die Spieltermine der WM-Quali-Gruppen werden voraussichtlich am Samstagvormittag veröffentlicht.
Durch die Zuteilung in eine Fünfergruppe steht fest, dass die ÖFB-Auswahl im kommenden Jahr ausnahmslos Bewerbspartien absolvieren wird. Vor den acht Quali-Matches steigt im März das Nations-League-Play-off gegen Serbien. Bei einer Zulosung in einen Viererpool hätte man zwei Testspiel-Gegner für Juni suchen müssen.