ÖFB-U21 nach 1:1 gegen Slowenien ohne Chance auf EM-Ticket

Sattlberger und Co. dürfen keine EM-Luft schnuppern © APA/GERD EGGENBERGER

Die Fußball-U21-EM 2025 in der Slowakei wird ohne österreichische Beteiligung über die Bühne gehen. Die ÖFB-Auswahl kam am Freitagabend in Wiener Neustadt gegen Tabellenführer Slowenien nur zu einem 1:1 und schließt die Quali-Gruppe H fix als Dritter ab. Nur die zwei besten Teams jedes Pools bleiben im Rennen um die EM-Tickets. Der zwischenzeitliche Führungstreffer von Thierno Ballo (56./Elfmeter) war zu wenig, da Nejc Gradisar (65.) völlig zu Recht der Ausgleich gelang.

„Man kann sich denken, wie die Stimmung ist, ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll. Es ist extrem enttäuschend, weil wir so gerne ein Endspiel in Frankreich gehabt hätten“, sagte Abwehrspieler Pascal Estrada im ORF-Interview. Man könne sich nichts vorwerfen. „Wir haben alles versucht, aber es wollte einfach nicht sein.“ Verpatzt habe man die Quali aber nicht mit dem Unentschieden, sondern „definitiv“ mit jenen davor gegen Schlusslicht Zypern.

Lesen Sie auch

Die Slowenen, die dem Spielverlauf nach dem Sieg näher waren, haben alle acht Spiele absolviert und führen mit 17 Punkten die Tabelle vor Frankreich (16) an, das zum Abschluss am Dienstag (18.30 Uhr) in Nancy noch gegen Österreich (12) antritt. Bei der ÖFB-Elf geht damit noch dieses Jahr die Ära von Werner Gregoritsch zu Ende, der 66-Jährige hatte seinen Rückzug mit Quali-Ende oder der Endrunde angekündigt. Im ORF-Pauseninterview hatte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel angekündigt, „idealerweise“ noch im November einen Nachfolger präsentieren zu wollen.

Anstelle des gelbgesperrten Gregoritsch war Co-Trainer Andreas Gahleitner an der Seite für die ÖFB-Auswahl zuständig. Die Startelf präsentierte sich an fünf Positionen verändert gegenüber dem jüngsten 2:0 gegen Bosnien-Herzegowina. Tormann Nikolas Polster musste kurzfristig passen und wurde durch Klagenfurts Simon Spari ersetzt. Gleich nach Beginn wurden die Personalprobleme größer, Justin Omoregie musste schon nach wenigen Augenblicken mit einer Oberschenkelverletzung den Platz verlassen. In Minute 28 folgte bereits Wechsel Nummer zwei, da auch Nikolas Sattlberger angeschlagen nicht weitermachen konnte.

Das wirkte sich nicht gut auf das Spiel der ÖFB-Truppe aus. Die Slowenen wirkten reifer und besser im Spiel. Daran änderte auch ein Schuss von Fabian Wohlmuth aus schwieriger Position ans Lattenkreuz (34.) und ein gefährlicher Volleyschuss von Kapitän Matthias Braunöder (35.) nichts. Vor allem in der Schlussphase der ersten Hälfte lag die slowenische Führung mehrmals in der Luft. Enrik Ostrc schloss zweimal aus bester Position etwas stümperhaft ab (36., 44.), eine Wohlmuth-Klärungsaktion landete an der eigenen Stange (45.+1), und Spari war bei einem Abschluss von GAK-Akteur Tio Cipot mit einer Fußabwehr zur Stelle (45.+3).

Zur Pause tauschten die Gastgeber zum dritten Mal, und das sollte sich lohnen. Der eingewechselte Nikolaus Wurmbrand schoss bei seinem Debüt Srdan Kuzmic im Strafraum an der Hand an und holte damit einen Elfmeter heraus, den Ballo sicher verwertete. Die Slowenen schlugen aber schnell zurück. Nach schöner Kombination und Hereingabe schloss Gradisar aus sieben Metern in der Mitte ab. Viel Kampf und Krampf im Spiel der Gastgeber war die Folge, erst in der Schlussphase kam nochmals Torgefahr dazu. „Joker“ Oluwaseun Adewumi traf den Ball nicht richtig (84.) und setzte einen Volley zentral auf den slowenischen Tormann (87.).

Spari hielt sein Team bei einem Heber von David Flakus Bosilj (89.) im Spiel, Tobias Hedl ließ den ÖFB-Matchball mit einem Kopfball aber aus (91.). Die Punkteteilung fühlte sich somit genauso wie das 0:1 in Slowenien wie eine Niederlage an. Wie auch zuvor die noch viel bittereren Unentschieden gegen Zypern.