Österreichs Skikaiser feiert seinen 70er

Beim Jubiläum von Franz Klammer gibt Matthias Mayer sein Comeback

70 Jahre, pumperlgesund und wieder Skilehrer — am Sonntag feiert der rot-weiß-rote Ski-Held Franz Klammer Geburtstag. Am 7. Dezember zelebriert der Abfahrtskaiser das Jubiläum (11.10/ORF 1) wie schon beim 40er, 50er und 60er mit einem Legenden-Rennen in Bad Kleinkirchheim. „Alle zehn Jahre ist ein guter Abstand und Anlass, dass man größer feiert“, befindet Klammer. Zahlreiche Granden, darunter Annemarie Moser-Pröll, Bernhard Russi, Gustav Thöni, Werner Grissmann, David Zwilling, Fritz Strobl, Stephan Eberharter und der letzte Saison zurückgetretene Matthias Mayer, geben ihr Stelldichein. Die Wertschätzung freue ihn ungemein, betonte Klammer. „Dass so viele auch Jahre später noch immer kommen, ist besonders schön. Es sind viele Freundschaften übriggeblieben.“ Eine ordentliche Richtzeit will er dennoch vorlegen. „Den Rennfahrer bringt man nicht weg. Ich versuche nach wie vor, der Schnellste zu sein, halt nicht mehr so verbissen“, betonte Klammer mit dem typischen Spitzbubenlächeln im Gesicht.

Sein Stil begeisterte

Am nunmehrigen Feierort Bad Kleinkirchheim bekam seine Laufbahn 1971 durch den Sieg in der Europacup-Abfahrt einen „Schub“, der ihn bis zu Olympia-Gold trug. Am 5. Februar 1976 in Innsbruck war er, der mit seinem verwegenen Fahrstil die Massen begeisterte, nicht nur Hoffnung einer ganzen Nation. Gold wurde allgemein erwartet, nachdem Klammer 1975 jede Abfahrt gewonnen hatte — wenn er ins Ziel kam.

Die Risikobereitschaft, die er nach dem verhängnisvollen Ski-Unfall seines seither querschnittsgelähmten Bruders Klaus (1977) zwischenzeitlich verlor, brachte ihn oft in akute Sturzgefahr. Sie bescherte ihm aber auch 25 bis heute unerreichte Weltcupsiege in der Abfahrt. Auch Klammers fünf Erfolge in der Abfahrts-Disziplinenwertung sind Rekord. Gesamtweltcupsieger war er nie. Für Klammer dennoch kein Makel einer glanzvollen Karriere. „Meine Karriere war eine runde Geschichte. Der Gesamtweltcup wäre ein Bonus gewesen, die Umstände haben nicht gepasst.“

„Bin wieder Skilehrer“

39 Jahre nach seinem letzten Schwung im Weltcup (März 1985 in Aspen), gibt der seit Jahrzehnten in Wien wohnende Kärntner seine Technik an seine Enkerl (mittlerweile drei) weiter. „Da bin ich wieder Skilehrer.“ Head-Botschafter, Skifahren (30 bis 40 Tage im Jahr), Golfen, Radfahren — Österreichs dreifacher Sportler des Jahres macht das, was ihm Spaß bereitet.

ORF 1 würdigt das legendäre Sportidol am Sonntag (21.10) mit einem Porträt „Franz Klammer — Der Skikaiser wird 70“.

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