Mit der OBM Land der 1000 Hügel Rallye geht am kommenden Wochenende 84. und 5. Oktober) die Rallye Staatsmeisterschaft 2024 zu Ende. Lediglich 49 Teams haben sich für den Lauf rund um Krumbach im niederösterreichischen Wechselgebiet angemeldet.
„Natürlich kann es immer mehr sein“, meinte Veranstalter Willi Stengg. Aber er muss damit leben, dass vor dem Finale heuer bis auf die Junioren-Staatsmeisterschaft und den Rallye Cup alle Entscheidungen schon vorzeitig gefallen.
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„Eine Rallye zu bestreiten ist nicht billig, besonders wenn man vorne mitfahren will. Da verstehe ich, dass angesichts der bereits entschiedenen Meisterschaft der eine oder andere der Topstars finanziell schon an nächstes Jahr denkt und spart“, so Stengg.
Zudem relativierte er: „Letztes Jahr in Krumbach war der absolute Showdown, und demgegenüber haben wir heuer nur fünf Teams weniger in der Nennliste.“
Auf die, die antreten, warten nicht nur 13 Sonderprüfungen mit 142,58 Kilometer, darunter mit der Prüfung Feistritz eine komplett neue Herausforderung. Der 8,2 Kilometer lange Wertungsabschnitt muss am Freitag als SP 3 und als SP 4 gefahren werden. Kurvig, winkelig, eng, schnell – lauter Attribute, die Willi Stengg dazu veranlassen, die SP Feistritz als „vielleicht eine der geilsten Prüfungen, die es in Österreich gibt“, zu bezeichnen.
Die Wagner-Brüder fehlen
Die Titel-Messe in der ORM ist bekanntlich bereits zu Gunsten des Oberösterreichers Simon Wagner gelesen, die Vizemeisterschaft aber vaccant. Favorit dafür ist der derzeit noch drittplatzierte Lokalmatador Luca Waldherr, der mit nur drei Punkten den vor ihm liegenden Julian Wagner abfangen würde.
Der Bruder des alten und neuen Staatsmeister passt in Krumbach ebenfalls, um durch diese Sparmaßnahme seine Teilnahme bei der Jännerrallye 2025 absichern. Somit avanciert Hausherr Luca Waldherr mit seinem Citroen DS3 Rallye2 bei der OBM Land der 1000 Hügel Rallye sogar zum Topfavoriten auf den Gesamtsieg.
Baumschlager trotzt Muskelfaserriss
Ernsthafte Konkurrenten sind für Waldherr diesmal wohl vor allem Altmeister Raimund Baumschlager, seines Zeichens 14facher Staatsmeister (zuletzt 2017), aber auch der 21-jährige Tscheche Filip Kohn (beide Skoda Fabia Rally2).
Baumschlager trotz dabei auch einem bei einem Sturz vor kurzem erlittenen Muskelfasereinriss: „Nach den positiven Erfahrungen beim Dakar-Test letzte Woche am Erzberg und den Austrian Rallye Legends am Wochenende, steht einem Start nichts mehr im Wege. Beim Fahren hindert mich mein verletztes Bein kaum noch, einzig das Ein- und Aussteigen gestaltet sich noch schwierig“, so der Oberösterreicher.
Rookie-Wertung und Rallye-Cup noch offen
Entschieden ist die Meisterschaft 2024 auch in der Klasse der zweiradgetriebenen Fahrzeuge. Auch hier ging der Titel nach Oberösterreich. Der 21-jährige Simon Seiberl aus Windhaag legte heuer eine sehenswerte Talentprobe hin und darf sich bereits verdient 2WD-Staatsmeister nennen.
An Spannung nicht zu überbieten ist bei der OBM Land der 1000 Hügel Rallye aber der Fight um den Titel des besten Nachwuchspiloten. In der seit heuer Achim Mörtl Junioren-Staatsmeisterschaft betitelten Kategorie ist die Nervenstärke der beiden Oberösterreicher Lukas Dirnberger und Marcel Neulinger gefragt. Die beiden Ford-Fiesta-Markenkollegen sind vor dem Finale nur durch einen einzigen Zähler getrennt.
Ein spannendes Titel-Finale steht auch im Österreichischen Rallye Cup noch in Aussicht. Involviert sind darin der Steirer Peter Hopf (Skoda Fabia Proto), der Oberösterreicher Marcel Neulinger und der Titelverteidiger Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX) aus Niederösterreich.
Die einfache Rechnung für Hopf heißt Gewinnen. Dann ist er neuer Cupsieger. Auch Zellhofer (neun Punkte Rückstand) müsste wohl gewinnen und dann darauf hoffen, dass Hopf nicht im Spitzenfeld landet.
Motorisch am schwächsten ausgestattet ist Ford-Fiesta-Pilot Neulinger, sollten jedoch Hopf (wie zuletzt in Weiz) und auch Zellhofer (wie heuer schon drei Mal, im Rebenland, Murtal und Weiz) nicht ins Ziel kommen, könnte er am Ende trotz eines Rückstands von 13 Punkte sogar als lachender Dritter aus diesem Fight herausgehen.