Tabellenführer SK Sturm Graz und Verfolger SK Rapid haben sich im Schlager der Fußball-Bundesliga am Samstag mit einem 1:1 (0:0)-Remis getrennt. Nach einem Handspiel von Emanuel Aiwu verwandelte Dion Beljo in der 90. Minute einen Elfmeter zum Ausgleich. Red Bull Salzburg musste derweil den nächsten Dämpfer hinnehmen. Die Salzburger kamen gegen Schlusslicht GAK nicht über ein torloses Remis hinaus. Der LASK und Hartberg trennten sich 1:1.
In Graz begann die Neuauflage des diesjährigen Cup-Finales ausgeglichen. Sturm lauerte darauf, sich ergebende Umschaltmomente schnell auszuführen – wie in der 10. Minute, als Biereth in der Mitte noch an einem brauchbaren Abschluss gehindert wurde. Bei den Hausherren schlichen sich mit Fortdauer der Partie aber immer mehr Fehler und Ballverluste ein. Rapid nutzte das, um Druck aufzubauen. In der 26. Minute waren die Gäste schon dem Torjubel nahe, rutschte Guido Burgstaller am langen Eck doch nur knapp an der scharfen Hereingabe von Jonas Auer vorbei.
Die Rote Karte gegen Mamadou Sangaré änderte dann die Charakteristik. Der Mittelfeldspieler ging übermotiviert mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf mit Linksverteidiger Dimitri Lavalée, Schiedsrichter Walter Altmann blieb keine andere Wahl als der Ausschluss. Vor der Pause setzte Chukwuani (43.) noch einen Kopfball an die Stange – schon ein Vorgeschmack dessen, was danach folgen sollte.
Sturm diktierte nun das Spiel und schnürte den Gegner ein, Rapid verteidigte leidenschaftlich. Gute Chancen kamen für die Schwarzen nur tröpfchenweise: William Böving (51.) erwischte den Ball nicht richtig, ein Biereth-Volley (60.) war zu zentral angetragen, ein Distanzschuss des Goalgetters (61.) zog weit drüber, Gazibegovic (74.) holte nur einen von zahlreichen Eckbällen heraus. Rapid kam noch zu Entlastungsangriffen und einigen offensiven Standards, die jedoch nichts einbrachten. Bei einem solchen Moment brachte Dion Beljo (80.) im Strafraum keinen Druck hinter den Ball.
Fast im Gegenzug ging Sturm in Führung. Nach einem Angriff über rechts und Johnston-Vorlage hielt der eingewechselte Erencan Yardimci sein Knie hin und überwand Hedl im Rapid-Tor. Bei einem Zweikampf in der 89. Minute bekam Ex-Rapidler Aiwu dann aber den Ball an die Hand, und es gab Elfmeter für die Hütteldorfer. Beljo schoss scharf und traf, sicherte Rapid so den einen Punkt – und es hätte für Rapid noch dicker kommen können: Ein Schuss des eingewechselten Nikolaus Wurmbrand touchierte in der 94. Minute noch die Stange. Der Abstand zwischen den beiden Teams in der Tabelle blieb somit bei drei Punkten.
In Salzburg hatten die Gastgeber deutlich mehr Ballbesitz, war gegen die im Block geschickt verteidigenden und mit langen Bällen agierenden Grazer aber erschreckend harm- und ideenlos. Zudem sah Salzburg-Youngster Joane Gadou kurz vor der Pause Rot (45.).
Der GAK war vor Gadous Ausschluss sogar die gefährlichere Mannschaft. Der nach einem Schleudertraum zurückgekehrte Goalie Alexander Schlager eilte nach einem missglückten Abspiel und Heber von Dominik Frieser rechtzeitig zurück (15.). Abschlüsse von Michael Lang (21.) und Christian Lichtenberger (45.+4) fielen zu unpräzise bzw. zu schwach aus.
Die Salzburger kamen mit einem Mann weniger etwas besser aus der Kabine, zwingende Torszenen blieben aber wie in der Vorwoche beim 0:0 beim WAC aus. Nach einem Nene-Zuspiel war Lang gegen Karim Konate der Sieger (49.). Konate schoss von der Strafraumgrenze weit drüber (75.). Auf der Gegenseite parierte Schlager einen Satin-Freistoß, der Kopfball-Nachsetzer von Jacob Italiano ging über das Tor (77.). Kurz darauf musste Lijnders wegen wiederholter Kritik mit Gelb-Rot vorzeitig auf die Tribüne (79.).
In Minute 82 war der GAK der Führung nahe: Bei einem Querpass von Atsushi Zaizen rettete ebenso Kamil Piatkowski wie beim zweiten Versuch von Italiano, der den Ball nicht im leeren Tor unterbrachte. Zaizen vergab eine weitere gute Gelegenheit (92.). Auf der anderen Seite hatte Konate den Sieg am Fuß, ließ sich alleine vor GAK-Goalie Jakob Meierhofer aber noch entscheidend stören. Sein folgender Treffer zählte nach einer VAR-Entscheidung wegen Abseits von Aleksa Terzic nicht (95.).
Kein Erfolgserlebnis war auch LASK-Trainer Markus Schopp beim Wiedersehen mit seinem Ex-Club Hartberg nicht gegönnt. In der zu Beginn teilweise hart geführten Partie war der LASK in der ersten Hälfte die klar spielbestimmende Elf, in Führung ging aber Hartberg unmittelbar vor der Pause durch Patrik Mijic (45.+2). Kurz nach Seitenwechsel gelang den Linzern durch Hrvoje Smolcic der Ausgleich (48.). Die Oberösterreicher müssen damit weiter auf ihren 400. Sieg in der Bundesliga warten. Hartberg setzte hingegen die starke Serie seit dem Trainerwechsel fort. Unter Schopp-Nachfolger Manfred Schmid holte der TSV in sechs Spielen vier Siege und ein Remis.