Blau-Weiß Linz hat sich vorübergehend an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gehievt. Das Überraschungsteam aus Oberösterreich landete am Samstag mit einem 1:0 (0:0) in Altach den dritten Sieg in den jüngsten vier Spielen. Matchwinner war einmal mehr Goalgetter Ronivaldo (47.). Die Linzer führen nun einen Punkt vor Meister Sturm Graz und zwei vor Rapid, haben aber zwei bzw. ein Spiel mehr ausgetragen als die ersten Verfolger, die erst am Sonntag im Einsatz sind.
Altach-Torhüter Dejan Stojanovic wurde, nachdem er in der Früh Vater einer Tochter geworden war, wie in der Vorwoche von Ammar Helac vertreten. Kapitän Lukas Jäger rückte im Mittelfeld-Zentrum in die Startelf. Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner setzte auf dieselbe Formation wie zuletzt beim 1:0-Derbysieg gegen den LASK. Einzig Routinier Andreas Lukse musste im Tor den verletzten Radek Vitek ersetzen.
Die beiden mit ähnlicher Spielanlage und defensiven Dreierketten angetretenen Teams neutralisierten sich in Hälfte eins, spielerische Höhepunkte sahen die 4.253 Zuschauer kaum. Blau-Weiß-Verteidiger Fabio Strauss prüfte mit einer Rettungstat vor Altachs Topstürmer Gustavo Santos seinen eigenen Goalie (25.).
Die Vorarlberger hatten vorerst etwas mehr Szenen, die Linzer gingen aber mit ihrem ersten Torschuss kurz nach der Pause in Führung. Nach einer schön ausgespielten Umschaltsituation bediente Simon Seidl Ronivaldo, der den Ball von knapp außerhalb des Strafraums platziert im rechten Eck versenkte. Für den 35-Jährigen war es das sechste Tor in den vergangenen fünf Ligaspielen, in denen er immer getroffen hat. Er zog damit an der Spitze der Schützenliste mit Santos gleich.
In der Vorsaison hatte Ronivaldo viermal gegen die Altacher gescort. Das bisher letzte Duell im April hatte der gebürtige Brasilianer mit einem Doppelpack entschieden (2:1). Einen solchen hätte der Routinier auch diesmal erzielen können, er kam nach Pass von Thomas Goiginger aber nicht durch (60.). Santos traf aus extrem spitzem Winkel mit einem Kunstschuss die rechte Stange (63.).
Auf der Gegenseite ließ der eingewechselte Alexander Schmidt zwei Großchancen auf das 2:0 aus (72., 80.). Auch einen Schuss von Soumaila Diabate entschärfte Helac (80.), Altachs Paul Koller schoss in der letzten Aktion knapp über das Tor (93.). Die Vorarlberger blieben in der siebenten Ligarunde erstmals ohne Torerfolg, das Team von Joachim Standfest ist mittlerweile vier Partien sieglos. Blau-Weiß dagegen bejubelte den ersten Auswärtssieg der Saison – und die überraschende Tabellenführung.