Salzburg im Hexenkessel von Enschede um CL-Play-off-Ticket

Salzburg hofft auf eine Fortsetzung des Erfolgslauf © APA/KRUGFOTO

Für Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg steht am Dienstag (19.00 Uhr/live ServusTV, Sky) das bisher in dieser Saison wichtigste Spiel an. In der niederländischen Heimat von Coach Pepijn Lijnders muss dessen Mannschaft nach einem 2:1-Sieg gegen Twente Enschede auch im Rückspiel bestehen. Als Belohnung winkt das Champions-League-Play-off und ein Duell mit den Glasgow Rangers oder Dynamo Kiew. „Es wird ein richtiges Finale“, sagte Lijnders.

Vor einer Woche sah Salzburg bis kurz vor Schluss wie der 2:0-Sieger aus, kassierte aber in der 90. Minute aus einem Freistoß von Michel Vlap noch einen Gegentreffer. „Wir haben es im Hinspiel sehr gut gemacht. Aber wir wissen, dass erst Halbzeit ist und uns noch ein schwieriges zweites Match bevorsteht“, betonte Lijnders vor dem Abflug.

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Salzburg holte sich am Wochenende mit einem überzeugenden 5:1-Sieg gegen Blau-Weiß Linz reichlich Selbstvertrauen und die Tabellenführung in der heimischen Bundesliga. Alle vier Pflichtspiele in dieser Saison hat die Truppe gewonnen. „Jetzt ist es eine andere Geschichte. Es ist die Champions League, es ist ein anderes Level – bei allem Respekt für Blau-Weiß Linz“, hielt Lijnders fest. „Wir erwarten ein Spiel, wo wir sie für 95 Minuten oder länger mit allem, was wir haben, verteidigen müssen.“

Auch für den Gegner klappte der Start in die nationale Meisterschaft. Am Samstag setzte sich Twente in der ersten Eredivisie-Runde bei Lijnders Ex-Verein NEC Nijmegen, wo dieser 2018 Trainer war, mit 2:1 durch. „Ich habe bei meinen Jungs den absoluten Siegeswillen gesehen, und ich fand, dass wir phasenweise richtig guten Fußball gespielt haben. Vor allem, wenn wir in ihre Hälfte kamen, haben wir guten Fußball gespielt und viele Chancen herausgespielt“, zeigte sich Twente-Coach Joseph Oosting im Anschluss zufrieden.

Das Abschlusstraining der Salzburger fand am Montagvormittag noch in Taxham statt, ehe es mit dem Flieger in die Niederlande ging. Dort stand nach einer kurzen Stadionbesichtigung am Abend auch die Pressekonferenz auf dem Programm. Das Twente-Stadion heißt eigentlich Grolsch Veste („Grolsch-Festung“), eine Bierbrauerei hält die Namensrechte. Über 30.000 Zuschauer finden darin Platz, auf Salzburg wartet ein echter Hexenkessel. „Die Champions League ist der wohl beste Club-Bewerb der Welt, wer da dabei sein will, muss es sich verdienen. Das wollen wir bei Twente tun, auch wenn uns dort eine heiße Stimmung erwarten wird“, sagte Lijnders.

In einem derartigen Umfeld müsse man „eiskalt“ sein, ergänzte der 41-Jährige. „Für uns ist es einfach eine große Möglichkeit, in einer derartigen Atmosphäre unseren Red-Bull-Stil, unseren Salzburger Stil zu zeigen. Die verrückten Jungs aus Salzburg. Wir werden es versuchen mit allem, was wir haben.“ Für Mads Bidstrup stand fest, dass die Gäste aus Österreich ihr Heil in der Offensive suchen sollten. „Ich glaube, dass wir eigentlich besser sind als Mannschaft, wenn wir attackieren statt nur verteidigen. Wir haben so viel Offensivpower, das haben wir auch am Samstag gesehen“, sagte der Däne.

„Unser Ziel ist es, so wie im Hinspiel aufzutreten. Da haben wir es nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sehr gut gemacht, waren nach der Pause auch geduldig und haben verdient gewonnen. Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert bleiben, weil Twente sicher gleich vom Anpfiff weg Druck machen möchte“, meinte Mittelfeldmann Oscar Gloukh und stellte klar: „Das ist das bisher wichtigste Spiel für uns in dieser Saison.“

Für Salzburg steht die siebente Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase in der Vereinsgeschichte auf dem Spiel. Im Falle des Aufstiegs geht es im Play-off gegen den Sieger des Duells der Rangers aus Glasgow mit Kiew. Nach einem 1:1 im Hinspiel findet das Retourmatch am Dienstag (20.45 Uhr) in Schottland statt.

Keine Rolle mehr spielt in den Plänen des Clubs Innenverteidiger Oumar Solet. Der Franzose, der in dieser Saison noch kein Pflichtspiel absolviert hat, steht bei Hoffenheim hoch im Kurs und sollte laut Sky-Informationen bereits am Montag den Medizincheck in Deutschland absolvieren. Solet, dessen Vertrag bei Salzburg im Sommer 2025 endet, soll den Kraichgauern eine Ablöse im Bereich zwischen 6,5 und sieben Millionen Euro wert sein.

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