Hinter Sturm Graz liegt eine turbulente Länderspielpause. Mit Michael Parensen wurde ein neuer Sportchef vorgestellt, Trainer Christian Ilzer wechselte zu Hoffenheim. Im ersten Spiel nach der höchst erfolgreichen Ära des Steirers ist Sturm am Samstag (17.00 Uhr) in der 14. Bundesligarunde gegen Klagenfurt gefordert. Rapid will mit einem Sieg in Tirol den Platz in der Spitzengruppe festigen. Und Salzburg strebt gegen den LASK nach der Trendwende.
Gecoacht wird Tabellenführer Sturm Graz interimistisch von Jürgen Säumel. „Es war eine sehr intensive Woche. Ich freue mich jetzt auf das Spiel und die Stimmung im Stadion. Wir wollen die drei Punkte holen“, sagte Säumel. Der einstige Sturm-Kapitän wird zumindest bis zur Winterpause die Geschicke beim Double-Sieger leiten.
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Sarkaria und Wüthrich vor Comeback
Positive Auswirkungen könnte der Trainerwechsel in Graz auf die nahe Zukunft von Manprit Sarkaria haben. Der Offensivspieler befand sich unter Ilzer nach Wechsel-Spekulationen im Sommer auf dem Abstellgleis, Säumel dürfte ihn nun wieder in den Kader berufen. „Manprit hat die Woche gut genützt“, verriet der Interimstrainer ohne weitere Infos verraten zu wollen. Zudem rückt das Comeback von Abwehrchef Gregory Wüthrich näher. Der Schweizer trainierte die gesamte Woche mit der Mannschaft und könnte bereits am Samstag eine Option sein.
Robert Klauß hofft auf Erfolgserlebnis zum Jubiläum
Fast genau ein Jahr nach seinem Debüt als Rapid-Trainer hofft Robert Klauß auf ein Erfolgserlebnis zum Jubiläum. Die Grün-Weißen sind bei der WSG Tirol in Innsbruck zu Gast, mit einem Sieg gegen den „Lieblingsgegner“ könnten die Hütteldorfer ihren Platz in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga festigen.
Die Tiroler „spielen guten Fußball“, wie Klauß betonte, auch die Grundordnung habe sich im Vergleich zum Hinspiel geändert. Dennoch sprechen viele Argumente für die Wiener. Der Tabellenzweite liegt derzeit nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Sturm Graz, die Wattener von Trainer Philipp Semlic haben als Zehnter nur drei Punkte Vorsprung auf das Tabellenende.
Auch ein Blick auf die Statistik offenbart deutliche Vorteile für Grün-Weiß: In den vergangenen zwölf Pflichtspiel-Duellen mit den Tirolern feierte Rapid elf Siege, außerdem gab es ein Unentschieden. Zudem konnte die WSG kein einziges der sieben Bundesliga-Heimspiele gegen Rapid gewinnen.
Rapids Personalsorgen werden weniger
In der Länderspielpause lichtete sich auch das Lazarett bei den Wienern. So stehen die zuletzt angeschlagenen Bendeguz Bolla, Moritz Oswald, Tobias Børkeeiet und Isak Jansson wieder im Mannschaftstraining, einzig für Jansson ist ein Einsatz im Tivoli Stadion noch keine Option.
Torjäger Guido Burgstaller könnte in Innsbruck sein 200. Pflichtspiel in Grün-Weiß bestreiten und ebenfalls ein Jubiläum feiern. Offensivtalent Nikolaus Wurmbrand verlängerte am Freitag indes seinen Vertrag vorzeitig bis 2028. Der 18-Jährige erzielte bei seinem Bundesliga-Debüt beim WAC (1:1) im September direkt ein Tor und kam bis dato in sechs Ligaspielen zum Einsatz.
Die WSG hofft auf eine Überraschung. „Wir wollen aus den letzten drei Spielen das Maximum rausholen“, sagte Semlic mit Blick auf die nahende Winterpause. „Rapid ist mit der schwerste Gegner, der auf uns warten kann. Wir sind aber guter Dinge, die Mannschaft hat gut gearbeitet.“
In Salzburg ist Trendwende gefragt
Salzburg will nach der Länderspielpause eine Kurskorrektur vornehmen. Drei Spiele ohne geschossenen Treffer, nur Platz vier im Zwischenranking – nur das 3:1 in der Champions League bei Feyenoord übertünchte die für die Ansprüche der „Bullen“ miserable nationale Ausbeute. Am Samstag sollen im Heimspiel gegen den LASK wieder alte Qualitäten zu sehen sein.
„Es ist klar, dass wir uns verbessern müssen. Die Burschen wissen das“, sagte Pep Lijnders vor dem Duell des Vierten mit dem Siebenten. Elf Punkte fehlen dem Team des Salzburg-Trainers schon auf Sturm Graz, der Vizemeister hat immerhin zwei Partien weniger ausgetragen. Bei ähnlichen Vorstellungen wie zuletzt beim 0:2 bei Blau-Weiß Linz wird der Rückstand auf den Meister jedoch eher noch anwachsen.
Linzer in Vorsaison zweimal Salzburg-Bezwinger
Der LASK verlor in der letzten Runde der Vorsaison in einem für die Athletiker wenig bedeutenden Spiel in Wals-Siezenheim mit 1:7. Davor holten sie gegen den vormaligen Serienmeister zweimal (1:0/a, 3:1/h) alle drei Zähler. Markus Schopp warnte nun vor einem sehr motivierten Gegner. „Uns erwartet eine Mannschaft, die darauf aus ist, Punkte gutzumachen“, erklärte der Chefcoach der Gäste. Er war beim 0:1 im ersten Duell dieser Saison noch für Hartberg tätig. Damals agierte Salzburg noch in deutlich besserer Form als zuletzt.
Selbstredend erwartete Schopp einen schweren Auftritt für seine Elf. Dennoch: „Für uns ist es wichtig, mit der klaren Überzeugung hinzufahren, dort drei Punkte holen zu können. Diese Energie werden wir benötigen.“ Mit einem Auswärtssieg würde der LASK jedenfalls an Salzburg vorbeiziehen und sich auch für seinen nächsten internationalen Auftritt bestens einstimmen. Am kommenden Donnerstag gastieren Robert Zulj und Co. in der Conference League auswärts bei Borac Banja Luka. Ein Sieg in Bosnien ist mit Blick auf die Aufstiegschancen nach drei bisher sieglosen Auftritten Pflicht.