Titelverteidiger bei ATP-Finals wieder der Topfavorit

Jannik Sinner geht als Favorit ins ATP-Finals. © APA/AFP/Fayez NURELDINE

Einmal mehr wird in Turin der Showdown der Tennis-Tour-Saison der Männer zelebriert. Nach der Absage von Novak Djokovic ist erstmals seit 2001 keiner der „big three“ bei den mit 15,25 Mio. Dollar dotierten ATP Finals vom 10. bis 17. November mit von der Partie. Die neue Generation macht also den Titel komplett unter sich aus. Topfavorit ist Vorjahresfinalist Jannik Sinner. Der Italiener könnte als ungeschlagener Champion nicht weniger als 4,88 Mio. Dollar einsacken.

Die Auslosung am Donnerstagnachmittag bescherte Sinner in der Gruppe „Ilie Nastase“ den Russen Daniil Medwedew (Nr. 4), Taylor Fritz (USA-5) und Finals-Debütant Alex de Minaur (AUS-7). Er muss damit gegen den als Nummer 3 gesetzten Spanier Carlos Alcaraz frühestens im Halbfinale spielen. Alcaraz spielt in Gruppe „John Newcombe“ gegen Alexander Zverev (GER-2), Casper Ruud (NOR-6) und Andrej Rublew (RUS-8).

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Im Vorjahr war noch Djokovic als großer Favorit nach Italien gereist – und hatte als Titelverteidiger seinen siebenten „Masters“-Titel geholt und damit Rekordmann Roger Federer (6) überholt. Im Endspiel stoppte er Sinner bei dessen ATP-Finals-Debüt im Endspiel.

Sinners größter Herausforderer in diesem Jahr ist wohl der frischgebackene Paris-Bercy-Sieger Zverev. Der Deutsche, der in der viertgrößten Stadt Italiens auch auf das Halten von ATP-Rang zwei vor Alcaraz hofft, ist beim zunächst im Round-Robin-Modus ausgetragenen Turnier auch der erfahrenste Akteur und schon zum siebenten Mal am Start. Die jeweiligen zwei Gruppen-Ersten kommen ins Halbfinale.

Der 27-jährige Hamburger könnte schon zum dritten Mal nach 2018 und 2021 den Titel holen. Mit dem Paris-Titel hat er sich seine Setzung als Nummer zwei geschnappt, womit er frühestens im Halbfinale auf Sinner treffen kann.

Mit Daniil Medwedew ist ein weiterer Ex-Sieger im Feld, der 28-jährige Russe hatte 2020 einen knappen Finalsieg über den mittlerweile zurückgetretenen Dominic Thiem gefeiert. Alcaraz will bei seinen dritten ATP Finals sein Halbfinale aus dem Vorjahr toppen. Der Spanier hat in Peking triumphiert, bei den 1000er-Turnieren in Shanghai und Paris aber zuletzt – wie übrigens auch im Vorjahr – enttäuscht.

Neue Siegergesichter wären auch Fritz (2. Mal dabei/bestes Resultat: Semifinale 2022), Ruud (3./Finale 2022), Rublew (5./Semifinale 2022) sowie der australische Debütant de Minaur.

Eine wichtige Entscheidung ist bereits vor dem Saisonkehraus gefallen: Sinner schließt das Jahr als Nummer 1 ab, was ihm aus dem Bonuspool weitere satte Zahlungen garantiert. Der Südtiroler ist überhaupt der große Abräumer, hat er zuletzt beim Six Kings Slam nicht weniger als 7,5 Millionen Dollar kassiert.

Der große Abwesende ist diesmal Djokovic, der eine anhaltende Verletzung als Begründung für seine Absage verlautete. Damit steht fest, dass der 37-Jährige erstmals seit seinem ersten Turniersieg 2006 ein Jahr ganz ohne ATP-Titel abschließen wird. Herausragend beim „Djoker“ war dieses Jahr natürlich das ihm noch fehlende Olympia-Gold in Paris sowie das Wimbledon-Finale und jenes in Shanghai.