Gemischte Gefühle hat das 1:1 des LASK im Europa-League-Play-off-Heimspiel gegen FC Steaua Bukarest hinterlassen. Denn während die Athletiker die ersten 35, 40 Minuten das Spiel kontrollierten und durch Adil Taoui (35.) folgerichtig in Führung gingen, brachte sie der Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Miculescu (45.+1) völlig außer Tritt.
„Das schwerstmögliche Los“
Letztlich mussten die Linzer froh sein, mit einem Remis aus dem Spiel zu gehen, womit die Chance auf den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase weiter intakt ist.
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Vor dem Rückspiel in Bukarest nächsten Donnerstag wartet auf die Oberösterreicher freilich am Sonntag (17 Uhr) in der Fußball-Bundesliga noch das Kräftemessen mit der Wiener Austria. Vor allem für Trainer Darazs ein sehr emotionales Match, wie er bestätigte.
„Ein sehr ärgerliches Gegentor, ein sehr unkontrolliertes Spiel von uns in der zweiten Halbzeit“, so kurz und prägnant analysierte Darazs das 1:1. Das er neben den durchaus gezeigten Schwächen beim Pressing der Gäste aber auch versuchte, richtig einzuordnen und die nach Schlusspfiff spürbare Enttäuschung zu relativieren.
„Vor zwei Wochen, wie festgestanden ist, dass wir diesen Gegner haben, war der allgemeine Tenor, das ist das schwerstmögliche Los, seit vorgestern waren wir dann auf einmal der hohe Favorit“, erinnerte Darazs.
Ausgangsposition weiter 50:50
In Bukarest werde es „alles andere als ein Spaziergang. Es wird ein heißer Tanz“, so Darazs. An der Ausgangsposition habe sich jedoch nicht viel geändert, allgemein war nach dem 1:1 die Rede von einer 50:50-Situation. So bewerte auch Steaua-Coach Elias Charalambous die Lage: „Es war ein schwieriges Spiel, es gibt keinen Favoriten.“
„Wer in die Europa League will, der muss in Bukarest gewinnen, und das ist unser Ziel“, stellte Innenverteidiger Philipp Ziereis klar. Zunächst gilt die Konzentration beim LASK aber ohnehin dem Bundesliga-Match am Sonntag. Schon dort will man auf die Siegerstraße zurückkehren, bisher haben die Oberösterreicher (inklusive Cup und Europacup) von bisher fünf Pflichtspielen erst zwei gewonnen.
19 Jahre bei der Austria
„Jetzt ist der Sonntag im Vordergrund, wenn wir den erledigen, dann werden wir auf der Heimfahrt beginnen, einen Plan zu schmieden fürs Rückspiel in Bukarest“, betonte Darazs vor dem Duell mit seinem Ex-Klub.
„Es ist 100-prozentig ein besonderes Spiel für mich, ich habe 19 Jahre bei dem Verein verbracht“, räumte der Coach ein. Wie wichtig ihm ein Sieg wäre, verdeutlicht diese Aussage: „Ich war Trainer in der Akademie bei der Admira. In der Akademie geht es nicht immer ums Gewinnen, aber gegen die Austria war es mir schon wichtig.“ Damals wie heute. Mit einem Erfolg im Gepäck würde definitiv auch das Plan schmieden fürs Rückspiel leichter fallen.
Nasenbeinbruch und muskuläre Probleme
Allerdings wurde die Liste der Ausfälle noch einmal länger: Neben Ljubic, Mustapha, Flecker, Entrup und Andrade sind nunmehr auch Robert Zulj (Operation nach Nasenbeinbruch) und Torhüter Tobias Lawal, er verspürte beim Aufwärmen einen Stich im Oberschenkel, außer Gefecht. Deshalb musste kurzfristig Jörg Siebenhandl einspringen.
Und was erwartet Darazs von seinen Schützlingen am Sonntag? „Wir benötigen gegen die Austria volle Konzentration über die gesamten 90 Minuten. Die guten Phasen, die wir in unserem Spiel haben, wollen wir über einen längeren Zeitraum gestalten. Zudem müssen wir lernen, in jenen Momenten, in welchen wir uns schwertun, unser Level zu heben.“
Von Roland Korntner