Stadion-Spatenstich endlich in Sichtweite

Rückenwind für LASK: Viele Vorwürfe der letzten Monate haben sich in Luft aufgelöst

Seit der Vollendung des Abrisses ruhen die Baumaschinen, doch bald sollte wieder Bewegung auf die Gugl kommen. Der Spatenstich für den Neubau steht bevor.
Seit der Vollendung des Abrisses ruhen die Baumaschinen, doch bald sollte wieder Bewegung auf die Gugl kommen. Der Spatenstich für den Neubau steht bevor. © Korntner

In der Meisterschaft stehen für den LASK nach vier Runden nur fünf Punkte zu Buche. Immerhin konnten die Athletiker erfolgreich in den ÖFB-Cup sowie die Qualifikation zur Conference League, wo sie diesen und nächsten Donnerstag gegen St. Johnstone die Gruppenphase ins Visier nehmen, starten. Zudem lösen sich viele von den in den letzten Monaten erhobenen Vorwürfen gegen den Klub zunehmend in Luft auf und es wird eifrig an der Stadion-Planung gearbeitet, der Spatenstich steht bald bevor, wie das VOLKSBLATT erfuhr. Eine Bestandsaufnahme.

50 + 1-Regel: Während des Lizenzierungsverfahrens wurden (vor allem in Wien) Stimmen laut, wonach der LASK gegen die sogenannte 50 + 1-Regel verstoßen würde. Diese besagt, dass kein Eigentümer mehr als 49,9 Prozent der Anteile an einem Verein halten darf. Fakt ist, dass der LASK die Lizenz Mitte April auch heuer in erster Instanz und ohne jegliche Auflagen erhalten hat.

Stadionfinanzierung: Anfang Juni unterzeichnete das Land OÖ nach einer externen Prüfung der Plausibilität der Kostenschätzung von 65 Millionen Euro die Fördervereinbarung (über maximal 30 Mio. Euro). Zudem bestätigte die Raiffeisenlandesbank OÖ, dass sie die Finanzierung des Projekts arrangiert.

Jürgen Werner: Es ist sicher ein Wermutstropfen, dass der sportliche Architekt der Athletiker vom Senat 2 der Bundesliga mit einer Funktionssperre von 18 Monaten belegt wurde, weil er als Vizepräsident als Geschäftsführer einer Spielervermittlungsagentur eingetragen war, was verboten ist. Wie exklusiv berichtet, hat Werner dagegen einen Protest eingelegt und die Chance auf eine Strafverringerung steht nicht schlecht. Nur zum Vergleich: In der Causa Wr. Neustadt, wo es um die Erschleichung der Lizenz ging, wurden maximal zwölf Monate Funktionssperre ausgesprochen.

TPO-Reglement: Der Senat 5 der Bundesliga hat letzte Woche das Verfahren gegen den LASK wegen möglicher Verstöße gegen das Verbot des Dritteigentums an Spielerrechten (TPO) eingestellt. Nach fünf Sitzungen, 42 Nachfragen und Anforderungen an den Klub, der Befragung vieler Zeugen (Spieler, Spielervermittler, Vertreter anderer Klubs) und der Prüfung von 400 Seiten Material (darunter Rechtsgutachten, Bestätigungen von Wirtschaftsprüfern und Banken).

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Stadionbau: Die Verzögerung ist offensichtlich. Zwar wurde der Abriss des alten Ovals längst abgeschlossen, doch der Spatenstich für den Neubau, der im März hätte erfolgen sollen, lässt noch auf sich warten. Der Grund dafür war die Abwahl von Manfred Zauner Anfang Februar als Geschäftsführer, danach musste der LASK das Projektteam neu aufstellen.

Spatenstich im September

Nichtsdestotrotz scheint Land in Sicht. Wie das VOLKSBLATT aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird der LASK schon demnächst den Termin für den Spatenstich endlich verkünden können. Dieser dürfte schließlich, sollte nichts Unerwartetes mehr auftauchen, dann im September liegen.

Es wäre ein weiterer Boost, um endgültig wieder in ruhigere Gewässer zu kommen, wenngleich gerichtliche Auseinandersetzungen den Neubau des Stadions definitiv noch begleiten werden. Diesbezüglich ist die erste Klage schon am Handelsgericht Linz anhängig.