Vom Linzer Stadion nach Pasching und wieder retour

Teil 2 der Geschichte der Heimstätten und Stadien des LASK — Am Mittwoch werden Gugl-Neubaupläne präsentiert

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„Zur Weiterentwicklung ist ein neues Stadion unabdingbar.“ Ein Satz, den LASK-Boss Siegmund Gruber nicht nur einmal in einem VOLKSBLATT-Interview, sondern in den letzten Jahren unzählige Male ausgesprochen hat.

Er musste viel Überzeugungsarbeit leisten, konnte letztlich Politik wie Wirtschaft von seinen Plänen und der Notwendigkeit überzeugen. Bevor am Mittwochnachmittag die Pläne des Neubaus auf der Linzer Gugl, der alle Stückerl spielen wird, präsentiert wird, ein Rückblick auf die Stadiongeschichte des LASK.

1973: Weil die Athletiker nach der Räumung des LASK-Platzes in der Paul-Hahn-Straße seit 1966 nur Untermieter im 1952 errichteten Linzer Stadion waren, begann rasch der Wunsch und die Suche nach einer neuen, echten Heimstätte. In Form der Trainingsanlage am Flötzerweg fand der LASK eine Neue Heimat, die Spiele wurden aber weiterhin im Linzer Stadion ausgetragen.

Ausweichstationen Wels, Traun und Schwanenstadt

Wenngleich man auch einige Male nach Wels ins Union-stadion — 1996 beim Einbau der Rasenheizung — und Traun (Terminkollisionen, z. B. 2003 mit dem Tennisturnier) ausweichen musste.

1999: Nach dem Finanzcrash der Bank von Präsident Wolfgang Rieger musste der LASK seine Heimstätte an den OÖ. Fußballverband veräußern, danach wurde primär wieder im Linzer Stadion trainiert, aber im Lauf der Jahre auch auf anderen Anlagen (z. B. am Linzer Seidelbastweg).

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2012/13: Nach dem mit dem Lizenzentzug verbundenen Zwangsabstieg von der 2. Liga in die Regionalliga Mitte nutzte der LASK vorübergehend sogar das Stadion von Ex-Rivale SC Schwanenstadt für einige Heimspiele.

2015: Weil das Arbeitsübereinkommen der neuen VP-FP-Landesregierung auf Seite 44 eine „Fußball-Arena im Zentralraum“ vorsah, erhielt der langjährige Traum des LASK nach einem modernen Stadion endlich politischen Rückenwind. In den Jahren davor hatte es ja immer wieder einmal Standortspekulationen (wie ein Stadion auf Stelzen über dem Hauptbahnhof) gegeben.

2016: Schon im Herbst 2015 waren die Athletiker wegen Terminkollisionen ins Paschinger Waldstadion ausgewichen, mit der Saison 2016/17 folgte, nach Differenzen mit der Stadt Linz, der endgültige Auszug in die damalige TGW-Arena. Seit Juli 2019 heißt das Stadion in Pasching Raiffeisen-Arena.

März 2018: Der Standort des geplanten neuen Stadions am Pichlingersee wird publik und stößt zumindest teilweise auf Widerstand.

3. Juli 2019: Völlig überraschend wurde bekannt gegeben, dass das Projekt in Pichling ad acta gelegt wurde und der LASK ins Linzer Stadion zurückkehrt. „Die Gugl hatten wir so nicht auf der Rechnung“, meinte Gruber nach dem Angebot zur Nutzung durch die Stadt Linz.

1. Juli 2020: Der LASK ist nunmehr für 80 Jahre alleiniger Hausherr im Linzer Stadion und verfügt auch über das Baurecht. Schon am 22. Juli, werden die Pläne für den völligen Neubau präsentiert. Dieser soll bereits anno 2022 spielfertig.

Es ist dies freilich nicht der einzige Teil der Infrastrukturoffensive. Schon im Mai 2020 erwarb die Fußball-Akademie Linz, an der ja neben dem oö. Verband (51 %) auch der LASK (25) und der FC Juniors (24) beteiligt sind, die Plätze der Verbandsanlage, um den Akademie-Teams noch bessere Bedingungen bieten zu können. Und in Pasching entstehen derzeit zwei weitere Plätze für das künftige Trainings- und Nachwuchszentrum.