Die italienische Edizione-Holding will 260 Millionen Euro für die Umstrukturierung und den Neustart der Modegruppe Benetton zur Verfügung stellen. Dies soll entweder durch eine Kapitalerhöhung oder über andere finanzielle Formen erfolgen.
So verlautete es aus der Holding laut Medienangaben. Edizione ist der Mutterkonzern des 1965 gegründeten Benetton-Unternehmens.
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Der italienische Industrielle Luciano Benetton hatte am Samstag, den 25. Mai, überraschend im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ angekündigt, dass er im Alter von 89 Jahren die Führung der Modegruppe verlasse.
Der Verwaltungsratspräsident des Modeunternehmens aus der norditalienischen Stadt Treviso beschwerte sich, dass er von seinen Managern „verraten“ worden sei. Das Unternehmen habe die für 2023 gesetzten Ziele verfehlt.
Ausdrücklich beklagte sich Luciano Benetton über CEO Massimo Renon und die Manager um ihn herum, die ihm seiner Meinung nach „ein dramatisches Budgetloch“ von etwa 100 Millionen Euro verschwiegen hätten. Renon prüfe eine Klage gegen Benetton wegen Rufschädigung, berichteten italienische Medien.
Edizione habe Benetton in den letzten drei Jahren mit 350 Millionen Euro unterstützt und werde dies auch in den kommenden Jahren tun, verlautete aus der Holding, die etwa Beteiligungen an Generali und der Mailänder Investmentbank Mediobanca hält.
Am 18. Juni findet die Aktionärsversammlung statt, bei der Luciano Benetton offiziell seinen Rücktritt offiziell einreichen wird.
Somit soll ein Wechsel in der Unternehmensführung eingeleitet und ein Plan für die Reorganisation und den Neustart der Benetton-Gruppe auf den Weg gebracht werden. Luciano Benetton, der mit seinen Geschwistern Giuliana, Gilberto und Carlo das Unternehmen 1965 gegründet hatte, gehört zu den reichsten Italienern.
Benettons Worte lösten bei den Gewerkschaften Alarm aus. „Mit Verlusten hatten wir gerechnet, allerdings nicht in der Größenordnung, von der Luciano Benetton spricht“, so die Sprecher der Gewerkschaften. Gewerkschaftssprecher Gianni Boato betonte, dass die Benetton-Gruppe seit 2013 bereits eine Milliarde Euro Verluste gemeldet habe.
Benetton steckt schon seit Jahren in einer tiefen Krise, die kein Ende zu finden scheint. Das Unternehmen ist in 80 Ländern weltweit vertreten und zählt mehr als 3.700 Geschäfte. Es bekommt die Konkurrenz von Unternehmen stark zu spüren, die Billigmode anbieten.