Pestizide und viel versteckter Zucker – das haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich nach einem Früchtemüsli-Test zu beanstanden. 14 Produkte aus Märkten gängiger Ketten wurden unter die Lupe genommen. In vier wurden Pestizide gefunden, ebenso viele enthielten nach Ansicht der AK zu viel Zucker, der allerdings weder als Zucker oder Rohrzucker noch als Glukosesirup in der Zutatenliste aufscheint, weil er in den Trockenfrüchten steckt.
In einer Packung wurden fünf verschiedene Pestizide gefunden, in einer anderen ein in der EU verbotenes und möglicherweise gesundheitsgefährdendes Pestizid. Dabei handelte es sich um Chlorfenapyr, bei dem es laut AK Hinweise auf eine krebserregende und fortpflanzungsschädigende Wirkung gebe, und das als giftig für Bienen sowie sehr giftig für Wasserorganismen gelte. In allen Fällen lagen die Belastungen allerdings deutlich unter den erlaubten Grenzwerten. Die Bio-Müslis waren durchwegs pestizidfrei.
Lesen Sie auch
Ein weiterer Kritikpunkt betraf den Zucker, der in einzelnen getesteten Müslis ein Drittel ausmachte. Auch wenn die Süße aus den Trockenfrüchten kommt: „Für den Körper bleibt Zucker aber Zucker“, kritisieren die Konsumentenschützer. Bei den vier zuckerreichsten Produkten im Test habe ein Erwachsener mit einer 50-Gramm-Portion bereits mehr als die Hälfte der von der WHO als gesundheitlich unbedenklich eingestuften täglichen Zuckermenge zu sich genommen.
Der Preis der Müslis lag zwischen 1,23 und 6,70 Euro für 500 Gramm. Die gute Nachricht: Der Preis sei kein Indikator für die Anzahl an Pestiziden gewesen, die im Test gefunden wurden, so die Konsumentenschützer.
Service: Testergebnisse im Detail unter ➡️ Weitere Informationen